Mehr Krebs in Fukushima

REAKTORUNGLÜCK Laut Untersuchungen bei 58 Prozent der Kinder aus der Region Knoten und Zysten

BERLIN epd | Vier Jahre nach der Reaktorkatastrophe im japanischen Fukushima steigt dort die Zahl der Fälle von Schilddrüsenkrebs. Wie die Ärzteorganisation IPPNW am Dienstag in Berlin mitteilte, zeigte sich bei einer Nachuntersuchung von Kindern ein höherer Anteil von festgestellten Knoten und Zysten. Demnach wurden 60.505 Kinder, die bereits an einem ersten Screening teilgenommen hatten, nachuntersucht. Bei fast 58 Prozent wurden Knoten und Zysten festgestellt. Beim ersten Screening habe die Rate noch bei 48,5 Prozent gelegen. Den Angaben zufolge wurde im ersten Screening bei 84 Kindern Schilddrüsenkrebs festgestellt, der zum Teil bereits Metastasen gebildet hatte. Die japanische Regierung habe bei der hohen Zahl auf den sogenannten Screening-Effekt verwiesen, kritisierte IPPNW. Dabei wird davon ausgegangen, dass durch die Massenuntersuchung Krankheitsfälle aufgedeckt werden, die sonst erst später auffallen. IPPNW-Vize Alex Rosen forderte ein umfassende gesundheitliche Beratung der Menschen in der Region.