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Archiv-Artikel

Helmut Schmidt hat Schuldgefühle

HAMBURG ap ■ Exbundeskanzler Helmut Schmidt (SPD) fühlt sich mitschuldig am Tod des Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer, der am 5. September 1977 von RAF-Terroristen entführt und sechs Wochen später ermordet wurde. „Ich bin verstrickt in Schuld – Schuld gegenüber Schleyer und gegenüber Frau Schleyer“, sagte Schmidt in einem Zeit-Gespräch zum Herbst 1977. Die Regierung hatte damals der Forderung der Entführer nicht nachgegeben, elf Häftlinge der RAF freizulassen. Schmidt sagte, in der Zeit, in der die Polizei nach Schleyer gesucht habe, sei ihm immer klar gewesen: „Wenn es nicht gelingt, bist du selbst mitschuldig.“ Gleichwohl verteidigte er die Entscheidung, den Erpressern von der RAF nicht nachgegeben zu haben.