: Leserinnenvorwurf
Gendermäßig enttäuscht
Ihr habt mich traurig gemacht: Da verliert mensch beinahe die AStA-Wahlen und streitet sich sitzungenlang mit dem Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) an dieser Universität (Mannheim) über das Gendern – StudentInnen, Studierende, Student*innen oder wie auch immer – und dann enttäuscht die seit Langem abonnierte, vielgeliebte, progressive, moderne Geschlechterbilder propagierende tageszeitung am 13. September 2011 auf der Inlandsseite mit dem nicht gegenderten Titel „Studentenansturm“. Das geht besser, oder?
ISABEL STOCKTON, Mannheim
taz-Antwort
Nicht sehr galant, wohl wahr
Es geht immer besser. Und wir bemühen uns kontinuierlich darum.
Es gibt in der taz jedoch keine einheitliche Vorgabe zum Gendern von Professionen und Titeln.
Die Frage des Binnen-Is oder einer anderen Art der Ansprache aller Geschlechter wurde und wird oft diskutiert, mit dem Ergebnis, dass es jeder Redakteurin und jedem Redakteur anheim gestellt bleibt.
Manchmal scheitern die weibliche Form oder das Binnen-I in letzter Instanz an der Platzfrage.
So war es auch in diesem Fall. In die zweispaltige Überschrift passten nur die Studenten, Studentinnen blieben außen vor.
Nicht sehr galant, wohl wahr. Wir bessern uns. Anna Lehmann taz-Inlandsredaktion
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