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UNTERM STRICH

Der US-Rapper mit haitianischen Wurzeln Wyclef Jean (ehemals the Fugees) macht wieder abseits des Musikgeschäfts von sich reden. Am Rande der New Yorker Fashion Week auf einer Benefizveranstaltung der Modedesignerin Donna Karan zugunsten von Haiti diktierte der 38-Jährige einem Reporter ins Notizbuch, er fände die republikanische Politikerin und Tea-Party-Aktivistin Sarah Palin „cool und scharfsinnig“ und bekundete dann, er sei „ein großer Fan“ von ihr. Genau von jener Politikerin also, die kurz nach dem Erdbeben in Haiti US-Präsident Barack Obama „unpatriotisches Verhalten“ vorgeworfen hatte. Obama stimmte damals zu, notleidenden Haitianern Bleiberecht und Arbeitsgenehmigungen in den USA zu gewähren. Wyclef Jean wiederum hegte vergangenes Jahr Ambitionen, sich an den haitianischen Präsidentschaftswahlen als Kandidat aufstellen zu lassen. Sein Vorhaben scheiterte. Die vor allem in New York ansässige haitianische Community in den USA protestierte gegen Jeans Aussagen und bezeichnete sie als „idiotisches Statement“.

Nix für Downloader: Die texanische University of Houston hat bekannt gegeben, dass sie die Plattensammlung des im November 2000 verstorbenen DJ Screw von seinem Vater erworben hat. DJ Screw, bürgerlich Robert Earl Davis Jr. und in der Nähe von Houston gebürtig, gilt als Begründer des Südstaaten-HipHop Subgenres Screw. Als Kind soll er Schallplatten mit einer Schraube bearbeitet haben, daher sein Spitzname Screw, der ehrenhalber auch die von ihm begründete HipHop-Form ziert. Screw basiert auf extrem verlangsamten Gesangsspuren, Rückspulgeräuschen und holprig-zähen Drumbeats. Während der von DJ Screw und Freunden betreute Plattenladen Screwed Up Records and Tapes von der Schließung bedroht ist, zeigt die Universität momentan Exponate aus seiner Sammlung im Rahmen einer Ausstellung. Kommenden März wird es in Houston auch eine zweitägige Konferenz zu DJ Scews Schaffen geben.

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