„Es gibt fast nur Wichtigeres“

STADTBILD Der verkehrspolitische Sprecher der CDU-Fraktion will den Bier-Bikes an den Kragen

■ 44, ist seit 1984 CDU-Mitglied, Ortsvorsitzender seiner Partei in Fuhlsbüttel, verkehrspolitischer Sprecher der Fraktion.Foto: CDU

taz: Herr Hesse, wieso wollen Sie den Leuten den Spaß verderben und die Räder mit eingebauter Theke im Straßenverkehr verbieten?

Klaus-Peter Hesse: Die Frage ist doch vielmehr, wer denn hier Spaß hat! Es ist doch so, dass nur einige Wenige auf diesen Bier-Bikes fahren und sehr laut ihren Spaß haben. Die große Masse fühlt sich dadurch aber gestört.

Sie haben der Bild -Zeitung gesagt, dass Bier-Bikes unhanseatisch seien. Was heißt denn das?

Hamburg hat sich viel Mühe gegeben, mit einem eigenen Image Touristen für einen Besuch der Stadt zu gewinnen. Meiner Ansicht nach passen grölende und trinkende Passagiere solcher Bier-Bikes nicht zu unserem Image und der Mentalität unserer Bürgerinnen und Bürger. Und sie passen vielerorts schon gar nicht in unser Stadtbild.

Das klingt, als gäbe es wiederum Orte, zu denen die Bier-Bikes und die grölenden Horden ganz gut passen?

Es gibt zurzeit noch keine rechtlichen Beschränkungen, sodass die Bier-Bikes nahezu überall den Verkehr und die Anwohner belästigen können. Es muss daher gut überlegt werden, wie viele dieser Gefährte wo akzeptabel sind.

Gibt es denn keine wichtigeren Themen?

Es gibt fast nur Wichtigeres. Politiker müssen sich aber um die großen und die kleinen Problemen der Menschen kümmern. Und es gibt zu den Bier-Bikes reichlich Beschwerden. Das Problem mit den Bier-Bikes ist zwar jetzt noch klein, aber wenn mehr Anbieter auf die Idee kommen, damit Geld verdienen zu wollen, und immer mehr dieser Räder durch die Stadt fahren, kann es auch zu einem großen Problem werden. Wir müssen einfach frühzeitig reagieren, bevor sie Überhand nehmen. Andere Städte sind bereits dabei. INTERVIEW: ILK