WAS MACHT EIGENTLICH ... Wolf Biermann? : Den Immobilienteil studieren
Nein, Hanno Harnisch muss keine Angst haben, aus der Wohnung zu fliegen. Wolf Biermann hat nicht vor, seine Bude in der Chausseestraße 131 wieder zu beziehen. Harnisch, einst Träger des Pseudonyms „IM Egon“ und in einem seiner späteren Leben Sprecher der PDS, hatte es sich in Biermanns Altbauwohnung gemütlich gemacht, als dieser 1976, ohne ordentlich zu kündigen, einfach nicht mehr aufgekreuzt war – trotz Panoramablick auf die Ständige Vertretung der BRD. Später fand Biermann, dass das nicht ganz okay von Harnisch war.
Aber die Geschichte ist längst durch. Nicht durch ist, dass der Liedermacher und jüngste Berliner Ehrenbürger seine Rückkehr von Hamburg an die Spree plant. Das Feuer lodert wieder. „Berlin ist meine alte Liebe“, bekennt der 70-Jährige mit dem schütteren Graubart. „Ich suche für mich und meine Frau Pamela eine bewohnbare Höhle im alten Kiez.“
Im Bezirk Mitte soll die Höhle aber nicht liegen und schon gar nicht draußen in Marzahn – „wo die PDS die Oberhoheit hat“ –, sondern im beschaulichen Pankow oder in Niederschönhausen. Nein, bitte keine Vier- oder Fünfraumwohnung mit Gästeklo und Balkon! Schon um der Nachbarn willen. Wolf Biermann sucht ein Haus, „wo ich laut Musik machen kann und mit einem Garten“. Quadratmeterzahl nach oben offen. Preis auch. Angebote bitte an Herrn Hanno Harnisch (Anschrift siehe oben). Der reicht sie an den Barden weiter. Und dann wären die beiden quitt.
ROLA FOTO: REUTERS