Mindestlöhne steigen

Höchste Mindestlöhne werden in Irland und Frankreich gezahlt. 2008 haben 21 EU-Länder das Instrument

DÜSSELDORF afp ■ Die höchsten Mindestlöhne in Europa werden einer Studie zufolge in Irland und Frankreich gezahlt. In Irland liegt der Mindestlohn inzwischen bei 8,65 Euro und in Frankreich bei 8,44 Euro, teilte das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung gestern mit. Das seien gemessen am Durchschnittsverdienst die höchsten Werte in der EU. Den absolut höchsten Mindestlohn pro Stunde hat demnach Luxemburg mit 9,08 Euro. Eher niedrig liegen die Mindestlöhne dagegen in den meisten EU-Staaten in Mittel- und Osteuropas.

Mit der Einführung eines Mindestlohns in Österreich 2008 werden 21 EU-Länder eine solche Regelung haben, hieß es. Laut WSI werden alle 20 EU-Staaten, die das Instrument bisher schon haben, den Mindestlohn bis zum Jahresende erhöht haben. In sechs der Staaten seien dann künftig keine Stundenlöhne unter 8 Euro mehr erlaubt. Dabei handelt es sich um die westlichen Nachbarländer der Bundesrepublik sowie Großbritannien und Irland.

Eine neue Mindestlohn-Variante führt dem Institut zufolge nun Österreich ein: Demnach sind sich die Dachverbände von Gewerkschaften und Arbeitgebern einig, bis Anfang 2009 die untersten Lohngruppen auf 1.000 Euro pro Monat anzuheben. Da die meisten Tarifverträge 14 Monatsgehälter enthalten, erhöht sich laut WSI der Mindestlohn damit faktisch auf 6,91 Euro pro Stunde.

Rheinland-Pfalz hat derweil eine Bundesratsinitiative zur Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns auf den Weg gebracht. Demnach soll die Höhe des Mindestlohns jedes Jahr von einer unabhängigen Kommission neu festgelegt werden.