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Archiv-Artikel

Die Qual der Wahl – eine Entscheidung für Solidarität

TICKETPREISE Das Angebot auf dem taz.lab wird wie immer sehr reichhaltig sein. Das Eintrittsgeld bleibt aber so, wie es ist

Seit der erste taz-Kongress 2009 im Haus der Kulturen der Welt stattgefunden hat, sind jedes Jahr neue Formate und weitere Räume – seit zwei Jahren muss man sagen: auch Zelte – dazugekommen.

Manch ein Gast beschwerte sich sogar, das Angebot sei zu umfangreich geworden – man könne als Normalsterblicher nicht jede Veranstaltung besuchen und damit komme man nicht mehr ohne schlechtes Gewissen nach Hause.

In Hülle und Fülle

Kein Wunder, gab es doch auf dem letzten taz.lab mehr Veranstaltungen an einem einzigen Tag als auf dem ersten Tazkongress 2009 insgesamt, der tatsächlich noch ganze zwei Tage gedauert hat. Aber seien Sie versichert, die Qualität der Veranstaltungen hat sicher nicht unter der schieren Quantität gelitten.

Auf dem taz.lab 2015 gilt: Zu viel ist besser als zu wenig. Ab und zu die Qual der Wahl zu haben, ist eines der Grundübel moderner Zeiten. Als es vor 50 Jahren nur ein Fernsehprogramm in der Bundesrepublik gab, meckerte man, dass es wenigstens Alternativen braucht.

Anders jetzt, da viele gar nicht mehr fernsehen, weil ihnen das Angebot eben viel zu unübersichtlich ist. Auszuwählen aus der Fülle ist das Schwierigste überhaupt, wissen wir doch.

Natürlich ist das Gefühl, nicht bei allem zuhören oder mitsprechen zu können, doch eben dies zu wollen, schlecht für einen Termin, zu dem diskussionswütige, sehr interessierte Menschen aus ganz Deutschland nach Berlin reisen. Entscheiden aber muss man sich letztlich immer – wenn Sie gerne trotzdem alle Veranstaltungen besucht hätten, sagen wir: umso besser.

Wir haben in den letzten Jahren mit dem taz.lab viel an Formaten ausprobiert: Filmvorführungen etwa oder das Speedlab, in welchem Referenten zehn Minuten Zeit hatten, auf ein vorgegebenes Thema zu reagieren.

Verschiedene Formate

Vor ein paar Jahren gab es auch Stadtführungen oder eine Lesung auf einem Boot, das die Spree hinunterfuhr. Dieses Jahr, auf dem Gedönskongress, ist zum Beispiel eine Kinderbetreuung geplant, bei welcher Sie im Vorfeld aktiv mitbestimmen dürfen. Wer weiß, vielleicht gibt es sogar eine Hüpfburg. Vieles hat sich bewährt, manches weniger.

Noch immer werden die meisten Ideen zuerst einmal erwogen und diskutiert, bevor sie abmoderiert werden. Zum Beispiel die Eintrittspreise, die manchen in Anbetracht des immer größer gewordenen Angebots läppisch vorkommen mögen, halten wir vergleichsweise günstig.

Die Befürworter höherer Preise verwiesen auf die harten Fakten, die hinter jeder Kongressvorbereitung stehen, und unterstrichen ihre Forderung mit dem Verweis auf andere Tagungen und Kongresse mit weitaus höheren Preisen.

Die Gegner betonten die Loyalität der taz.lab-BesucherInnen und verteidigten die freie Preiswahl.

Der Eintritt zum taz.lab 2015 kostet wie letztes Jahr zum normalen Preis 15 Euro, zum solidarischen 30 Euro und zum politischen Preis 50 Euro. Mit Garantie für ein gewohnt reichhaltiges Programm, dem ohne persönliche Entscheidungen jedoch nicht beizukommen sein wird.

GINA BUCHER

■ Eintrittskarten für das taz.lab 2015sind ab heute erhältlich im taz Shop in der Rudi-Dutschke-Straße 23, 10969 Berlin, oder auf www.shop.taz.de