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Archiv-Artikel

Gaza wird „Feindesland“

Israel drosselt Versorgung des Küstenstreifens, um Hamas zum Abstellen der Raketenangriffe zu zwingen

JERUSALEM ap ■ Israel hat den von der radikalislamischen Hamas beherrschten Gazastreifen gestern zum „feindlichen Gebiet“ erklärt. Die Versorgung mit Treibstoff und Elektrizität werde heruntergefahren, kündigte die Regierung von Premier Ehud Olmert nach einer Sitzung des Sicherheitskabinetts an. Israel will so den Druck auf die Hamas erhöhen, damit diese die inzwischen fast täglichen Raketenangriffe aus dem palästinensischen Autonomiegebiet unterbindet.

Der Güteraustausch mit dem Gazastreifen und die Möglichkeiten zum Grenzübertritt würden eingeschränkt, erklärte das Büro von Olmert. Doch solle eine humanitäre Krise vermieden werden. Die Versorgung der rund 1,4 Millionen Menschen in dem verarmten Küstenstreifen mit Treibstoff und Strom hängt fast völlig von Israel ab. „Das Ziel ist die Schwächung der Hamas“, sagte Verteidigungsminister Ehud Barak.

Israelische Versuche, die Angriffe aus dem Gazastreifen mit Luftangriffen auf vermutete Raketenstellungen oder kurzen Vorstößen von Bodentruppen zu stoppen, haben bislang wenig bewirkt. Barak sagte, mit jedem Tag rücke eine große Offensive im Gazastreifen näher. Doch gebe es zuvor noch eine Reihe anderer Optionen.

US-Außenministerin Condoleezza Rice traf gestern zu Gesprächen mit Olmert in Jerusalem ein. Der palästinensische Präsident Mahmud Abbas will Rice bei ihrem Treffen heute darum bitten, noch keinen Termin für die im November geplante Nahost-Konferenz festzulegen. Zunächst müsse klar sein, dass Abbas und Olmert sich auf eine gemeinsame Erklärung mit klaren Zielvorgaben einigen könnten, hieß es von palästinensischer Seite.