Gespaltener Libanon vor Präsidentenwahl

BEIRUT dpa ■ Die Beisetzung des im Libanon bei einem Anschlag getöteten antisyrischen Parlamentariers Antoine Ghanem haben gestern tausende Menschen zum Anlass genommen, sich für ein Festhalten an der geplanten Präsidentenwahl einzusetzen. „Die Krise im Libanon wird nur gelöst werden, wenn wir einen neuen Präsidenten wählen“, sagte Exstaatschef Amin Gemayel. Er ist Führer der christlichen Falange-Partei, der auch der Ermordete angehörte. Die antisyrische Mehrheit im Parlament machte die ehemalige Ordnungsmacht Syrien für den Mord verantwortlich. Das Parlament in Beirut soll am Dienstag einen neuen Staatspräsidenten wählen. Es wird erwartet, dass die prosyrischen Kräfte unter der schiitischen Hisbollah-Führung die Sitzung boykottieren werden. Laut Verfassung müssen mindestens zwei Drittel der Abgeordneten anwesend sein.