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Archiv-Artikel

Rahaf Jalbut, 20, Geografiestudentin

Von RP

Ich heiße Rahaf Jalbut, komme aus Syrien und bin seit einem Jahr in Deutschland. Zuerst war ich einige Tage im Lager Friedland, jetzt wohne ich in Göttingen. Zurzeit lerne ich vor allem Deutsch. Einen Kurs habe ich schon bestanden, der zweite ist fast zu Ende. Am Freitag habe ich Prüfung.

In Damaskus habe ich vor meiner Flucht zwei Jahre Geografie studiert und nebenher ein Jahr auch schon als Lehrerin und als Babysitter gearbeitet. Ich habe aber mein Studium nicht abschließen können. Ich möchte hier sehr gern weiter Geografie studieren, ich interessiere mich aber auch sehr für die Fächer Biologie und Pharmazie. Lehrerin ist mein Traumberuf, ich arbeite sehr gern mit Kindern und möchte das auch in Deutschland machen. Ob das klappt, weiß ich aber nicht. Meine Aufenthaltsgenehmigung ist auf drei Jahre befristet, ein Stipendium bekomme ich deshalb nicht.

Meine Eltern sind auch in Deutschland, viele Verwandte leben aber in Syrien. Zu vielen von ihnen habe ich über das Telefon und das Internet Kontakt. So erfahre ich, wie es ihnen geht. Ich versuche, nicht immer nur daran zu denken, wie es ihnen geht. Wenn Flüchtlinge aus Syrien neu nach Deutschland kommen, versuche ich zu helfen, zum Beispiel indem ich sie zum Arzt oder zu Behörden begleite. Heute Morgen habe ich einer Frau den Weg gezeigt. Das ist nicht viel, aber es ist eine kleine Hilfe.

Ob ich eines Tages nach Syrien zurückgehe, kann ich noch nicht sagen. Ich komme aus einem Land mit Krieg. Ich wünsche mir Frieden für mein Land.  RP