: Auf zu Bach, nach Eisenach!
Im Geburtsort Johann Sebastian Bachs feiert das Bach-Museum sein 100-jähriges Jubiläum. Ein Museumsbesuch
Wer ein echtes Wartburg-Feeling wünscht kann im „Hotel auf der Wartburg“ absteigen. Dort wohnt man nicht nur gut, sondern hat auch einen fantastischen Blick über den Thüringer Wald. Elisabeth-Fans erhalten, wenn sie die noch bis November laufende Landesausstellung auf der Wartburg besuchen, mit dem 8 Euro teuren Ticket die Elisabeth-Card, die freien Eintritt an vielen anderen Elisabeth-relevanten Orten bietet. www.wartburghotel.de
Eisenach setzt auf seine Geschichte. Neben Luther haben hier auch die heilige Elisabeth von Thüringen, der Schriftsteller Fritz Reuter und seine Frau Luise sowie der Großherzog Carl Alexander gewirkt. Geboren wurde hier auch der Godfather der Klassik: Johann Sebastian Bach. Mit zehn Jahren verließ der 1685 geborene Bach seinen Geburtsort. Nichtsdestotrotz vermarktet die Stadt sein Erbe. 1907 wurde hier das weltweit erste Bach-Museum eröffnet. 2007 feiert es sein 100-jähriges Jubiläum.
Zum diesjährigen runden Geburtstag hat man sich gleich zwei Geschenke gemacht: Die Renovierung des Fachwerkhauses und den Neubau eines Anbaus. Die Kombination aus Alt- und Neubau ist gelungen: Während im Fachwerkhaus die Darstellung des Alltags einer Familie im 17. Jahrhundert durch Interieur und Architektur sichtbar wird und man den Klangteppich aus Geschirrgeklapper, Kindergeschrei und Pferdehufen zu Lebzeiten Bachs im Geiste zu erahnen meint, lockt über einen Gang durch die kalte Küche der Neubau mit einen Spaziergang zum musikalischem Schaffen des Genies. Zum Seh- und Hörerlebnis können hier seine Kompositionen werden: Zu den Höhepunkten des Neubaus gehört das begehbare Musikstück. Dahinter verbirgt sich ein eiförmiger Projektionsraum, in dem im Surroundverfahren Bachs Kompositionen visuell und akustisch präsentiert werden. In diesem Klangraum wird man von Bachs Musik buchstäblich umschlungen. Wer sich ganz auf seine Ohren konzentrieren will, kann sich in einem der Bubblechairs völlig dem Hörgenuss überlassen. Am eindrucksvollsten jedoch bleibt die Livevorführung auf historischen Instrumenten, die schon zu DDR-Zeiten fester Programmbestandteil war und mit der jeder Besucher im Bachhaus begrüßt wird. Mehr als 200 Raritäten umfasst die Sammlung. Als Laie wie als Musikkenner kommt man hier in den seltenen Genuss, dem Klang eines Clavichords von 1770, eines Silbermann’-schen Querspinetts von 1765 oder einer Schweizer Hausorgel von 1750 zu lauschen. Das lässt erahnen, wie es im Hause Bach beim Musizieren zugegangen sein mag. AIMÉE TORRE BRONS