Neu im Kino

Bei „The Interview“ handelt es sich genau genommen um eine offensiv debile (und durchaus smart gemachte) Jungskomödie. Darin geht es auf einer eher austauschbaren Plotebene um das Projekt, den in der globalen Popkultur quasi stündlich irgendwo persiflierten nordkoreanischen Diktator Kim Jong Un dauerhaft unschädlich zu machen. Was ja erst mal okay ist. Wichtiger als die moralische Reflexion des Diktatorenmords und etwaige Strategien des Regimewechsels sind dem Film aber genreübliche Routinen wie Analslapstick (Bombe im Rektum), stapelweise dumme Sprüche und vor allem das Abfeiern homosozialer Intimität unter verzweifelt auf heteronormativen Ich-Grenzen insistierenden „best buddies“. Mit anderen Worten: eine recht handelsübliche Bromance. Die interessiert sich eigentlich deutlich weniger für die kleptokratische nordkoreanische Elite als für die Frage, welcher Katy-Perry-Song eigentlich am besten zu Szenen sentimentaler Verbrüderung junger Männer passt, die unter einem ausgewachsenen Vaterkomplex leiden (es ist natürlich „Firework“). In Cineplexen