Der russische Patient

KEIM-ALARM Multiresistenter Erreger in Hamburger Kliniken entdeckt. Nicht Ursache von Todesfällen

Bei 18 schwer kranken Patienten in zwei Hamburger Krankenhäusern sind in den vergangenen Wochen multiresistente Keime festgestellt worden. Drei Patienten hätten sich mit dem Keim 4MRGN-Klebsiella pneumoniae infiziert, teilte am Freitag das Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) mit. Drei weitere seien Träger des Keims gewesen, darunter eine ältere Schwerkranke, die nach einem chirurgischen Eingriff ohne Einwirkung des Erregers gestorben sei. Vancomycin-resistente Enterokokken (VRE) seien bei sieben weiteren Patienten festgestellt worden.

In der Asklepios-Klinik Barmbek wurden fünf Schwerkranke positiv auf 4MRGN-Klebsiella pneumoniae getestet. Vier von ihnen seien nur Träger des Keims gewesen, ein weiterer Patient habe sich damit infiziert, sagte ein Kliniksprecher. Zwei der Keimträger seien gestorben, aber nachweislich nicht daran. Einer von ihnen war ein Krebspatient aus Russland, der als Notfall mit einem Darmdurchbruch aufgenommen wurde. Als die Klinik erfahren habe, dass der Mann schon in Russland im Krankenhaus gewesen war, sei er auf den Keim getestet und isoliert worden. Ein Krisenstab habe weitere Maßnahmen veranlasst, die Gesundheitsbehörde sei laufend informiert worden.

„Durch die unverzüglich eingeleitete Isolierung der Patienten und die Verschärfung unserer Hygienemaßnahmen haben wir die Situation schnell unter Kontrolle bekommen“, sagte Susanne Huggett, Leiterin der Asklepios-eigenen Laborgesellschaft Medilys. Am Uni-Klinikum in Kiel war kürzlich der multiresistente Keim Acinetobacter baumannii aufgetreten.  (dpa)