Gedenken an Hatun Sürücü

TODESTAG Auch Berlins Regierungschef erinnert an die Bluttat. Kranzniederlegung heute in Tempelhof

Zum zehnten Todestag von Hatun Sürücü hat der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) den friedlichen und offenen Charakter des Islam unterstrichen. Er wünsche sich, dass dies noch sichtbarer werde und noch mehr wahrgenommen wird, sagte Müller am Freitag. Er fügte hinzu: „Wir lassen uns unser tolerantes Zusammenleben in der Gesellschaft nicht kaputtmachen – nicht von Terroristen und nicht von Mördern.“ Mit dieser Einstellung werde das Vermächtnis von Hatun Sürücü am besten gewahrt.

Die damals 23-jährige Mutter eines kleinen Kindes wurde am 7. Februar 2005 von ihrem Bruder an einer Bushaltestelle im Stadtteil Tempelhof erschossen, weil ihre kurdisch-türkische Familie ihren Lebensstil ablehnte. Der sogenannte Ehrenmord löste bundesweit Entsetzen aus und führte zu einer politischen Debatte über Integration und einen besseren Schutz für Frauen.

Am heutigen Samstag wird an Hatun Sürücü um 12 Uhr mit einer Kranzniederlegung an ihrem Gedenkstein in Tempelhof (Oberlandgarten 1, Ecke Oberlandstraße) erinnert. Neben anderen hat auch Integrationssenatorin Dilek Kolat (SPD) ihr Kommen angekündigt. (epd, taz)