: Für Gedöns in den Krieg?
AFGHANISTAN Kriege in der islamischen Welt werden von westlicher Seite oft mit der brutalen Unterdrückung von Frauen begründet. Ist das statthaft?
Seit den Erfolgen der Terrormiliz IS („Islamischer Staat“) in Irak und Syrien geht es im öffentlichen Bewusstsein auch wieder um die bedrohten Rechte von Frauen in diesen Ländern. Schon im Afghanistan der Taliban sorgte die brutale Unterdrückung dortiger Frauen für Empörung – besonders in westlichen Ländern.
Die Militärinvention am Hindukusch nach dem 11. September 2001 und der anhaltende Krieg gegen die Taliban wurden auch mit dem Schutz von Frauen gerechtfertigt. Aber sind Frauenrechte einen Krieg wert? Lassen sie sich überhaupt militärisch durchsetzen? Ist die Nato also auch eine Frauenbewegung? Oder werden Frauenrechte nur vorgeschoben für andere Interessen?
Am Beispiel Afghanistan bilanzieren Monika Hauser (Gründerin und Geschäftsführerin von „medica mondiale“), die deutsch-afghanische Sozialwissenschaftlerin Saghar Chopan-Daud (Beraterin der „Afghan Transition Coordination Commission“ 2010–12) und Thomas Ruttig (taz-autor und Kodirektor des „Afghanistan Analysts Network“), was die US- und Nato-Intervention den afghanischen Frauen gebracht hat. Was ist nötig, um (nicht allein) afghanischen Frauen zu helfen?
SVEN HANSEN
■ Sven Hansen, taz-Asienredakteur, wird beim taz.lab dieses Panel moderieren.