: Ist Pelz wieder okay?Alena Gerber
MODE Eingewanderte Waschbären richten Unheil an und sollen bejagt werden. Was bleibt, sind viele Schadensfelle
Die Streitfrage wird vorab online gestellt.
Immer dienstags. Wir wählen eine interessante Antwort aus und drucken sie dann in der taz.am wochenende: www.taz.de/streit
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Redaktion: M. Bierbach, C. Luz, M. Lücker, F. Zimmermann
Fotos: Michael de Boer/actionpress plus; Konstantin Eulenburg; Alix Marie/plainpicture; privat (2)
Pelz ist ganz und gar nicht okay. Erst recht nicht „wieder“. Wir brauchen ihn nicht mehr, um uns vor Kälte zu schützen wie vor Hunderten von Jahren. Und inzwischen weiß jeder, wie viel Leid hinter diesen Produkten steckt. Wer das mit seinem Gewissen vereinbaren kann, tut mir leid.
Alena Gerber, 25, begann ihre Modelkarriere im Alter von zwölf. Seitdem engagiert sie sich immer wieder für verschiedene Tierschutzorganisationen
Susanne Kolb-Wachtel
Warum wieder? War Pelztragen mal verboten? Bereits seit 2004 verkaufen wir Jahr für Jahr mehr Pelz, häufig an sehr junge Kunden. Die finden das okay, weil sie sachlicher als ihre Mütter mit dem Thema umgehen. Aber auch die Müttergeneration geht entspannter damit um als in den neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts.
Susanne Kolb-Wachtel, 60, ist Geschäftsführerin des Deutschen Pelz-Instituts. Immer wieder ist sie Anfeindungen von Tierrechtlern ausgesetzt, deshalb erscheint ihr Beitrag ohne Foto
Kerry Mahmud
Pelz ist okay, solange das Tier würdevoll stirbt und nicht bei lebendigem Leibe gehäutet wird. Moralisch lässt sich noch darüber streiten, ob Tiere zu Mode-zwecken benutzt werden dürfen, aber rechtlich ist es im korrekten Bereich. Leder ist aus der Modewelt nicht wegzudenken. Es ist Doppelmoral und heuchlerisch, wenn man ein starker Gegner von fairem Pelz ist, aber nichts gegen Leder hat.
Kerry Mahmud, 16, ist Schüler und hat die Streitfrage per Mail kommentiert
Harald Glööckler
Völlig unakzeptabel. Echtpelz ist passé. Es ist eine Barbarei, wenn Tiere auf grausamste Art und Weise gequält werden. Diese Pelze sind eine Neandertalermode. Die Modenschauen mit Pelzen gleichen eher einem Leichenzug als einer kreativen Präsentation.
Harald Glööckler, 49, Designer, ist bekannt für extravagante-glamouröse Kreationen. Er trägt und verwendet für seine Kollektionen nur Kunstpelz
Jorge González
Pelz auf Kosten von Tieren war nie und wird nie okay sein!
Jorge González, 47, wurde als Laufsteg-Coach bei Germany’s Next Topmodel bekannt