: Keine Gigaliner auf Dauer
Ministerkonferenz lehnt die Zulassung der Riesen-Lkw ab
MERSEBURG afp ■ Die Verkehrsminister von Bund und Ländern lehnen die Zulassung von Riesenlastwagen auf deutschen Straßen ab. Der „Einsatz von schweren Fahrzeugen, die über die derzeit allgemein zugelassenen Gesamtgewichte hinausgehen“, sei unter anderem „wegen des sich erheblich erhöhenden Risikos für die Verkehrssicherheit“ nicht vertretbar, heißt es in dem gestern veröffentlichten Beschluss der Verkehrsministerkonferenz in Merseburg. Außerdem verfügten Straßenbrücken nicht über die nötigen „Tragfähigkeitsreserven“ für die bis zu 25 Meter langen und 60 Tonnen schweren Gigaliner. Bisher sind in Deutschland nur Nutzfahrzeuge üblich, die eine Länge von knapp 19 Metern und ein Gewicht von 40 Tonnen nicht überschreiten. Industrie und Handel plädieren für eine Einführung der Riesenlastwagen, vor allem um Kosten zu sparen. Die Gigaliner könnten dreimal so viel transportieren wie herkömmliche Lkw – mit einem Drittel weniger Kraftstoff. Die Allianz pro Schiene, der Umwelt- und Verkehrsverbände angehören, befürchtet dagegen eine Verlagerung des Güterverkehrs auf die Straße – und damit letztlich doch mehr Kraftstoffverbrauch und Schadstoffausstoß. Die Verkehrsminister empfahlen, bestehende Modellversuche planmäßig zu Ende zu führen, neue Versuche unabhängig von der Gesamtmasse aber nicht mehr zuzulassen. Ihr Beschluss basiert auf einem Gutachten der Bund-Länder-Arbeitsgruppe „Modulare Nutzfahrzeuge“. Der Bund, so die Minister, soll nun versuchen, die Ergebnisse von Gutachten und Modellversuchen in die EU-Diskussion einzubringen.