Länder wollen Weser entsalzen

Niedersachsen, Hessen und Thüringen haben vom Düngemittelproduzenten K+S Anstrengungen zur Entsalzung der Weser gefordert. Das Kasseler Unternehmen müsse seine Verantwortung wahrnehmen, erklärten die Umweltstaatssekretäre der Länder am Freitag in Bad Hersfeld. „Fakt ist, dass mit Investitionen von mehreren 100 Millionen Mark in den 90er Jahren dazu beigetragen wurde, die Salzbelastung der Weser um ein Zehnfaches zu senken“, erklärte der niedersächsische Umweltstaatssekretär Christian Eberl (FDP). „Es kann nicht sein, dass diese guten Erfolge beeinträchtigt werden.“

K+S war für den Umgang mit Salzlauge kritisiert worden, die bei der Produktion von Kalidünger als Restprodukt anfällt. Das Unternehmen will einen Teil in das Erdreich pumpen, unter anderem unter der thüringischen Gemeinde Gerstungen. Zudem plant K+S eine 63 Kilometer lange Pipeline, um Salzwasser aus einem Werk bei Fulda in Werra und Weser leiten zu können. Umweltschützer in den drei betroffenen Bundesländern fürchten damit eine dauerhafte Schädigung des Trinkwassers und der zur DDR-Zeit extrem belasteten Flüsse.

Der Kalibergbau müsse in allen drei Ländern eine Perspektive behalten, sagte der hessische Umweltstaatssekretär Karl-Winfried Seif (CDU). K+S müsse sich aber „intensiv mit den Fragen der Entsorgungsproblematik befassen“ und „langfristige Alternativen“ suchen. DPA