SHORTCUTS

 Night Moves USA 2014 R: Kelly Reichardt, D: Jesse Eisenberg, Dakota Fanning

Radikale Umweltschützer bereiten sich darauf vor, einen Staudamm im Nordwesten der USA in die Luft zu jagen. Als sie ihren Plan umsetzen, geht jedoch ein entscheidendes Detail schief. Wie schon im Western „Meek’s Cutoff“ (2010) beobachtet die Regisseurin geduldig, wie eine Gruppe sich allmählich zerfleischt. Hohen Anspruch lässt sie damit zusammenprallen, dass auch beste Absichten Monströses hervorbringen können.

Fr + So, 21.15 Uhr; Sa, 19 Uhr, Metropolis, Hamburg

 Ich will mich nicht künstlich aufregen D 2014 R: Max Linz, D: Sarah Ralf

Dem Titel gemäß beginnt Max Linz’ Filmdebüt gleich mit einem heftigen Affektausbruch, in dem sich Hauptdarstellerin Sarah Ralfs „Scheiße!“-schreiend am Boden herumwirft. Kurz darauf schon sitzt sie frisiert und geschmackvoll gewandet hinter farblich sortierten Suhrkamp-Bändchen und anderen Insignien kultureller Distinktion am Schreibtisch: Als Kuratorin will sie eine Ausstellung mit dem Titel „Das Kino. Das Kunst“ realisieren. Man könnte den Zug durch die Diskurse für Satire halten, andererseits ist das Meiste hier wohltuend ernst gemeint.

Fr, Sa + Mi, 21 Uhr; So, 12.30 Uhr, 3001, Hamburg

 Die Faust im Nacken USA 1954 R: Elia Kazan, D: Marlon Brando, Karl Malden

Ex-Boxer Terry (wie immer ein Trumpf: Marlon Brando) ackert für einen skrupellosen Gewerkschaftsboss am Hafen, bis er die mafiöse Abhängigkeit nicht länger ertragen kann.

Mi, 15.30 Uhr, Kino im Künstlerhaus, Hannover

 National Gallery F/USA/GB 2014 R: Frederick Wiseman

Zwölf Wochen verbrachte Frederick Wiseman, einer der wesentlichen Protagonisten des US-amerikanischen Direct Cinema, in einer der berühmtesten Kunstsammlungen der Welt, der Londoner National Gallery. Im Fokus steht das Museum als Betrieb, penibel richtete Wiseman also Kamera und Ton auf die Geschäftigkeit: auf die Führungen, Vorträge, Konzerte, die Kinder- und Seniorengruppen oder auch auf die Blinden im Seminarraum. Die Sammlung selbst gerät etwas aus dem Blick.

Sa + So, 14.30 Uhr, Kommunales Kino, Lübeck; Do–So, 16 Uhr, Pumpe, Kiel

 Drachenläufer USA 2007 R: Marc Foster, D: Khalid Abdalla, Homayon Ershadi

Die Bücher von Khaled Hosseini haben einer Weltgemeinde Afghanistan nähergebracht, indem sie der Tragödie des Landes menschliche Gesichter geben. In der Adaption des internationalen Erfolgs „The Kite Runner“ konzentriert Regisseur Foster sich ganz auf die Stärke der Geschichte, und dabei unterläuft ihm kein falscher Ton.

So, 18 Uhr, Cine K/Kulturetage, Oldenburg