: Strom und Gas noch teurer
Strom sei in Deutschland „eigentlich zu billig“, hatte Eon-Chef Wulf Bernotat erst im vergangenen Monat gesagt. Gestern machte Bernotat ernst – und damit auch die zwei norddeutschen Eon-Regionalversorger Hanse und Avacon. Eon Hanse kündigte an, den Strompreis zum Jahreswechsel um 7,1 Prozent und den Gaspreis um 5,8 Prozent zu erhöhen. Der Versorger beliefert in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern 700.000 Strom- und 500.000 Gaskunden.
Avacon hat in Niedersachsen rund 820.000 Strom- und 200.000 Erdgaskunden. Die Gaspreise für Durchschnittsfamilien steigen hier um monatlich 6,25 Euro, bei Strom ergeben sich Mehrkosten in Höhe von 3,94 Euro. Als Grund nannte Eon „höhere Bezugskosten“. Verbraucherschützer rieten Verbrauchern erneut, den Anbieter zu wechseln. Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Dietrich Austermann (CDU) kritisierte die angekündigten Preiserhöhungen und kündigte kartellrechtliche Prüfungen an.
Keinen Preisaufschlag plant der Energieversorger Vattenfall zum Jahresbeginn 2008. Er hatte für seine 900.000 Kunden in Hamburg erst im Juli den Strom um 7,2 Prozent verteuert. Schon im November will das Oldenburger Unternehmen EWE seine Strompreise um rund 14 Prozent erhöhen. Allein die Bremer SWB teilte gestern mit, dass keine Preiserhöhungen für Strom und Erdgas zum Jahreswechsel geplant seien. KSC