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Archiv-Artikel

Hier ist Berlin

Der Kuschelkaffee

Seinen Namen kann man sich nicht selbst aussuchen. Aussuchen kann man allein, ob man ihn verrät und wer welchen Teil des Namens benutzen darf. Die deutsche Siezkultur entledigte uns bisher von der Last dieser Entscheidung, es lebte die Anonymität. Mit dieser Anonymität ist es jedoch vorbei, sobald man Starbucks betritt. Hier herrscht die Duzkultur mit Vornamenzwang. Es reicht nämlich nicht, eine Bestellung aufzugeben. Damit sie auch ankommt, muss man neuerdings auch in Deutschland seinen Namen nennen. Diese simple Geste soll wohl für Intimität zwischen Personal und Gast sorgen. Alles kuschelig machen. Gegen diese ungewollte Vereinnahmung hilft nur die wohlgeplante Lüge. Vor der Starbucks-Tür ein Pseudonym ausdenken und dann einen Chai latte für Irmgard bestellen und innerlich triumphieren.

HIER SPRICHT ADORNO

Adorno ist sieben/

die Mutter durchtrieben

Adorno (wichtig): „Doch, die kennst du auch. Diese Dicke.“

Mutter (indigniert): „Adorno!“

Adorno (kichert): „Ich meinte: So eine Kräftige.“

Mutter (streng): „Es reicht.“

Adorno (abgefeimt): „Auf jeden Fall ist sie dicker als du.“

GASTROEMPFEHLUNGEN

Zuletzt von der taz empfohlen:

MENSA FU II, Otto-von-Simson-Str. 26, Berlin-Dahlem. Ein Muss für alle Erstsemester, die die Regeln des konservativen Unikosmos kennenlernen wollen.

Nicht empfohlen:

IRISH HARP, Giesebrechtstraße 15, Charlottenburg, nur mit Cider zu ertragen.