: Goldene Brücke zur Elphi
Leute sollen zu Fuß oder per Schiff zum Konzerthaus pilgern. Großer Anleger schützt Grasbrookhafen
Die Elbphilharmonie wird per Gehsteig an das U-Bahnnetz an-geschlossen. Ideen wie die einer Plexiglasröhre in luftiger Höhe hat der Senat mit seiner gestrigen Entscheidung eine Absage erteilt. Ergänzt werden soll der Nahverkehrsanschluss des Vorzeigekonzerthauses mit einem Schiffsanlegerponton am Eingang des Grasbrookhafens, der im Linienverkehr bedient werden soll. Beides zusammen wird voraussichtlich knapp 19,3 Millionen Euro kosten.
Das im Bau befindliche Konzerthaus auf dem ehemaligen Kaispeicher A soll einmal täglich Hunderte, wenn nicht gar Tausende von Besuchern anziehen: über den Tag verteilt Massen von Touristen, und wenn sich am Abend der große Konzertsaal füllen wird, mehr als 2.000 Musikfreunde auf einen Schlag. Sie alle müssen herbei- und wieder fortgeschafft werden. Nach dem jetzt vorgestellten Konzept empfiehlt es sich für diejenigen, die nicht per Bus, Taxi oder Privatauto kommen, Hut, Mantel und Regenschirm nicht zu vergessen.
Die U-Bahnstation Baumwall wird auf der Ostseite einen neuen Ausgang bekommen, von dem aus eine breite Treppe unter der Hochbahn hinabführt. Die Elbphilharmonie-Planer des Schweizer Architekturbüros Herzog & De Meuron schlugen vor, dort einen kleinen Platz mit Blick auf die Philharmonie anzulegen. Die Konzertbesucher müssen eine Ampel überqueren und kommen dann auf einen einheitlich gestalteten, rund fünf Meter breiten Fußweg, der von Baumen und „Punktleuchten“ gesäumt sein wird.
Zwei Brücken müssen dafür verbreitert und ergänzt werden. Die Klappbrücke über den Sandtorhafen soll durch einen Neubau ersetzt werden. Dieser soll die anderthalb Meter Niveauunterschied zwischen dem Sandtorhöft und dem Kaiserkai ausgleichen und wird eine Steigung von drei Prozent haben. Der gesamte Fußweg ist 430 Meter lang – nach Berechnungen der Stadtentwicklungsbehörde ein Fußweg von acht Minuten. „Einfach und direkt“, sagte Oberbaudirektor Jörn Walter, laute das Motto.
Die Elbphilharmonie mit der in Bau befindlichen U-Bahnlinie 4 an das Verkehrsnetz anzuschließen, kam für den Senat aus Kostengründen nicht in Frage. Stadtentwicklungssenator Axel Gedaschko gab zu, dass auch die Summe von 19,3 Millionen kein Pappenstiel ist. „Es geht hier nicht um die Erschließung einer abgelegenen Ecke“, sagte der CDU-Politiker. Der 3,3 Millionen Euro teure und 60 Meter lange Ponton schütze zugleich als Wellenbrecher die geplanten Sportbootliegeplätze im Grasbrookhafen. Auch die breiteren Brücken dienten dem Hochwasserschutz der Hafencity, sagte Walter.
Die Elbphilharmonie wird im ehemaligen Speicher ein Parkhaus mit mehreren hundert Plätzen beherbergen, kann über den Kaiserkai aber auch per Bus erreicht werden. GERNOT KNÖDLER