hans-jörn arp, kanal-fürsprecher
: Mit Metal-Fans auch mal Bier trinken

HANS-JÖRN ARP, 55, der sich schon mal als „short man – short name“ vorstellt, vertraut in die Kraft des Marktes. FOTO: CDU SH

Einer der immer unterwegs ist, bemerkt schnell, welche Probleme auf Landwegen und Wasserwegen herrschen. Darum fordert Hans-Jörn Arp, CDU-Abgeordneter in Schleswig-Holstein, neben dem Ausbau der A 20 nun auch mehr Geld für den Nord-Ostsee-Kanal: In den vergangenen Jahren sei das Fachpersonal hier stark ausgedünnt worden, lange Wartezeiten seien an den Schleusen an der Tagesordnung. Gerade freie Verkehrswege sind in den Augen des Unternehmers eine Grundlage für wirtschaftliches Wachstum: Besonders im Norden seien die Hinterlandanbindungen unerlässlich, wolle man Exportweltmeister bleiben.

Der waschechte Schleswig-Holsteiner wuchs im elterlichen Landgasthof „Zur Post“ in Wacken auf. Seine Ausbildung zum Koch am Tegernsee und seine Bundeswehrzeit in Bonn waren nur kurze Ausflüge. Schnell zog es ihn es in die Heimat zurück, wo er, inzwischen dreifacher Familienvater, in seiner Freizeit am liebsten mit seiner Frau am Meer spazieren geht. Doch Arp radelt auch gern zum vier Kilometer entfernten Kanal, um das Element Wasser zu erleben. Der Wasserweg stört sein Naturerlebnis dabei nicht. Vielmehr, sagt Arp, solle man seine touristische Nutzung verstärken.

Als Lokalpolitiker sucht er den Kontakt zu den Bürgern. Er unterstreicht, was er die liberale Einstellung in seinem Wahlkreis 23 nennt: Im eher gutbürgerlichen Ort Wacken findet jedes Jahr das erklärtermaßen weltgrößte Heavy-Metal-Festival statt. Auch dabei sucht der Landgasthofbetreiber die Nähe zum Volk: Er stellt ein Bierzelt für jedermann auf. Bürgernähe und Geschäftstüchtigkeit sind nun mal seine Steckenpferde. So baute er als Unternehmer fünf Gastronomie-Betriebe in Polen auf.

Damals, kurz nach dem Fall des Eisernen Vorhangs, habe man auf einem unberührten Dienstleistungsmarkt ja „viel vermitteln und viel bewegen“ können. Und Bewegungsfreiheit, die schätzt Hans-Jörn Arp: Jüngst sprach er sich gegen das Tempolimit aus, das die „Gutmenschen von den Grünen“ im Landtag verlangt hatten: Das sei, wirtschaftlich gesehen, eine kontraproduktive Maßnahme. Arp ist nun mal einer, der viel unterwegs ist. JDE