: „Eine LED-Gewitterwolke“
EINWEIHUNG Der Verein Hackerspace Bremen eröffnet seine neue Elektronik- und Kreativwerkstatt
■ 26, ist Vorstandsmitglied des Hackerspace Bremen e. V. und Softwareentwickler bei der Neusta GmbH.
taz: Herr Liedtke, der Computeraktivist Holland definiert Hacker als Leute, die Wege suchen, „wie man mit einer Kaffeemaschine Toast zubereiten kann“. Wie bitte?
Steve Liedtke: Es geht im Grunde darum, ein bestehendes System seinen Bedürfnissen anzupassen, um es nach den eigenen Vorstellungen nutzen zu können. Ein Vereinsmitglied hat zum Beispiel eine Strickmaschine der 70er so modifiziert, dass sie die nun via Mikrocontroller mit dem PC steuern kann.
Hacker dringen also nicht nur in Computersysteme ein?
Der Hacker-Begriff ist in den Medien sehr negativ besetzt. Im Großen und Ganzen ist das hier aber eine Hobbywerkstatt, in der wir individuelle Projekte durchführen. Unsere Arbeit reicht vom Programmieren bis zum Handwerk, vom Löten bis zur Softwareentwicklung.
Und was nutzt eine LED-Lampe in Form einer Gewitterwolke?
Vieles wird von den Mitgliedern für den persönlichen Gebrauch gebaut. Die LED-Lampe war ein Geschenk eines Mitglieds an seine Ehefrau. Die Projekte können vollkommen unsinnig sein oder etwas Sinnvolles wie ein selbst gebauter 3-D-Drucker.
Ist das auch für Laien spannend?
Wir machen wöchentlich Workshops, in denen wir auch Basics zu Themen wie Löten vermitteln. Das ist nicht nur für Technikaffine interessant, sondern auch für Do-it-yourself-Leute.
INTERVIEW: MERLIN PRATSCH
Sonntag, 15 Uhr, Bornstraße 14–15