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Archiv-Artikel

Coesfeld: Rekrut sagt als Zeuge aus

MÜNSTER dpa ■ Im Prozess um die mögliche Misshandlung von Bundeswehr-Rekruten hat gestern am Landgericht Münster erstmals einer der Betroffenen erklärt, mit Stromstößen traktiert worden zu sein. Ihm seien nach einer fingierten Geiselnahme im Keller der Coesfelder Kaserne Elektroden angelegt und schwache Stromstöße versetzt worden, schilderte der 28-jährige Zeitsoldat die Geschehnisse vom Herbst 2004. Die Vorkommnisse, die nicht in der Ausbildungsordnung für Rekruten vorgesehen sind, hatten enormes öffentliches Aufsehen erregt und interne Untersuchungen in der Bundeswehr ausgelöst. Hinsichtlich der Intensität der Stromstöße, die nach früheren Aussagen der Angeklagten mit Hilfe eines Feldfernsprechers erzeugt wurden, machte der Zeuge widersprüchliche Angaben. Vor dem Landgericht müssen sich noch elf frühere Bundeswehr-Ausbilder wegen Körperverletzung an Rekruten verantworten. Zwei der ursprünglich 18 Angeklagten wurden bereits freigesprochen, einer erhielt eine Bewährungsstrafe, einer eine Geldstrafe.