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■ Anonymus Großbritannien/ Deutschland 2011, R: Roland Emmerich, D: Rhys Ifans, Vanessa Redgrave
„Der neue Film von Roland Ememrich gibt dem alten Gerücht, dass die Werke von William Shakespeare tatsächlich vom Earl of Oxford geschrieben wurden, einen Blockbuster-Dreh. Die Grundidee besteht darin, dass ein gemeiner Bürgerlicher unmöglich solch welterfahre Charaktere erdacht haben kann - es muss einfach ein Adeliger gewesen sein. Die Oxford Theorie ist lächerlich, aber die Filmemacher gehen mit ihr bis zum bitteren Ende und produzieren dabei nicht enden wollende Szenen über unergründliche Hofintrigen in dunklen, verräucherten Räume, sowie eine Modenschau von Halskrausen, Reifröcken und Helebarden. Dies ist zumindest der beste elisabethanische Verschwörungstheorie-Actionfilm denn Sie in diesem Herbst sehen werden.“ spotten Michael Schulman und David Denby im „New Yorker“. ■ Cheyenne - This Must be the Place Italien, Frankreich 2011, R: Paolo Sorrentino, D: Sean Penn, Frances McDormand
„Das große amerikanische Knautschgesicht Sean Penn spielt einen Rockstar mit Fistelstimme, verblasstem Ruhm und viel Geld auf dem Konto. Und weil das allein nicht bizarr genug ist, macht sich der Rockstarheld bald mutterseelenallein auf die Suche nach einem alten Nazi-Verbrecher, der einst seinen Vater gepeinigt hat. Dem italienischen Regisseur Paolo Sorrentino (“Il Divo“) ist mit seinem ersten Amerikafilm herzzerreißend melancholisches Gruselkino gelungen, und der einstige Talking-Heads-Sänger David Byrne macht schön traurige Musik dazu.“ schwärmt, mit der üblichen Ironie getarnt, der „Spiegel“
■ Eine Dunkle Begierde Deutschland, Kanada 2011, R: David Cronenberg, D: Michael Fassbender, Keira Knightley
Günter H. Jekubzik ist in Filmtabs zwiegespalten: „Dem Drehbuch des vielfach ausgezeichneten Christopher Hampton liegt sein eigenes Bühnenstück „A Most Dangerous Method“ sowie John Kerr Buch „Eine gefährliche Methode: Freud, Jung und Sabina Spielrein“ („A Dangerous Method“) zugrunde. Der Film an sich ist allerdings selten dunkel. Eher sehr erhellendes Kopfkino, das nicht mal unbedingt die Herzen packt.
■ Mama Afrika- Miriam Makeba Deutschland/Finnland 2011, R: Mika Kaurismäki
Die FBW begründet das Prädikat „besonders wertvoll“ so: „Die südafrikanische Sängerin Miriam Makeba ist in ihrer Heimat bis heute eine verehrte Ikone. Im Jahr 2008 verstarb die charismatische Künstlerin, die fast drei Jahrzehnte im Exil verbringen musste und dennoch immer versuchte, für die Rechte und Interessen ihres Heimatlandes einzutreten. Über ihr aufregendes Leben, ihre Karriere und ihre tief empfundene Liebe zu Afrika erzählt der beeindruckende Dokumentarfilm von Mika Kaurismäki. Durch seinen Mix aus Interviews, Musik und biographischen Informationen nimmt der Film das Publikum mit auf eine Reise durch ein bewegtes Leben, ohne dabei Makebas politische Rolle zu sehr in den Vordergrund zu stellen. Hier hält sich Kaurismäki an das Lebensmotto von Makeba selbst: „Ich singe nicht über Politik. Ich singe über die Wahrheit!“