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Archiv-Artikel

UNTERM STRICH

Der umstrittene Welfenschatz, einer der wertvollsten Kirchenschätze des Mittelalters, ist unter höchsten deutschen Kulturschutz gestellt worden. Wie der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Hermann Parzinger, der Deutschen Presse Agentur mitteilte, habe das Land Berlin die weltberühmten Goldreliquien in das Verzeichnis des national wertvollen Kulturguts eingetragen.

„Damit ist die Ausfuhr der Sammlung oder einzelner Teile davon nur mit Genehmigung der Kulturstaatsministerin möglich“, sagte Parzinger. Die Entscheidung ist brisant. In den USA lebende Erben jüdischer Kunsthändler hatten jahrelang Anspruch auf die ursprünglich für den Braunschweiger Dom entstandenen Goldreliquien erhoben. Der Fall ist noch nicht abschließend geregelt.

Die Shortlist des Preis der Nationalgalerie 2015 mit den vier Nominierten wurde am Freitagabend in der Niederlassung des Sponsors BMW am Ku’damm in Berlin bekannt gegeben. Die Jury wählte aus mehr als 130 Bewerbungen den Dänen Christian Falsnaes, den Augsburger Florian Hecker, die Frankfurterin Anne Imhof und das eurasische Künstlerkollektiv Slavs and Tatars in die Endrunde.

Die Auswahl ist überraschend und gut getroffen, mit Künstlern, die allesamt stark performativ arbeiten. Und sie ist eine organisatorische Herausforderung an die Staatlichen Museen in Berlin, wenn sich die Kandidaten ab dem 10. September in einer gemeinsamen Ausstellung im Museum Hamburger Bahnhof öffentlich vorstellen werden. Dort wird am 17. September auch der renommierte Preis verliehen.