Forscher sehen überall Linksextreme

BERLIN epd | Knapp jeder dritte Ostdeutsche (28 Prozent) hat einer neuen Studie zufolge eine linksextreme Einstellung. Unter der Westdeutschen ist es jeder Siebte (14 Prozent), wie die Freie Universität Berlin (FU) mitteilte. Damit nehme ein Sechstel der Gesamtbevölkerung in Deutschland eine linksextreme beziehungsweise linksradikale Grundhaltung ein. 4 Prozent wiesen ein nahezu geschlossenes linksextremes Welt- und Gesellschaftsbild auf, 13 Prozent stimmten überwiegend den jeweiligen Facetten eines linksextremen Einstellungsmusters zu.

Bei der Untersuchung des Forschungsverbundes SED-Staat unter Leitung des Berliner Politikwissenschaftlers Klaus Schroeder wurden knapp 1.400 Menschen zu typischen Aspekten eines linksextremen Weltbildes abgefragt. So sprachen sich knapp die Hälfte für die Abschaffung des staatlichen Gewaltmonopols aus. Mehr als 60 Prozent der Befragten halten die Demokratie nicht für eine echte Demokratie, da die Wirtschaft das Sagen hätte. 42 Prozent gaben an, dass für sie soziale Gleichheit aller Menschen wichtiger sei als die Freiheit des Einzelnen. Etwa ein Sechstel bejahte die von Linksextremen aufgestellte Behauptung, „Kapitalismus führt letztlich zu Faschismus“.