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Archiv-Artikel

U-Boote für Australien

BIETERVERFAHREN Hoffen an der Kieler Förde auf einen Milliardenauftrag aus Australien: Canberra hat TKMS und zwei weitere Konkurrenten aufgefordert, Angebote für den Bau neuer U-Boote einzureichen

Im internationalen Wettstreit um einen Milliardenauftrag zum Bau neuer U-Boote für Australien konkurriert die Kieler Werft Thyssen-Krupp Marine Systems (TKMS) mit zwei weiteren Anbietern. Ein Sprecher von Thyssen-Krupp Marine Systems verwies am Mittwoch auf eine Erklärung des australischen Verteidigungsministeriums vom 20. Februar. Darin werden Frankreich, Japan und Deutschland aufgefordert, sich um den Auftrag zu bewerben. Damit startete ein offizielles Bieterverfahren. In den nächsten zehn Monaten soll die Entscheidung fallen. Zuvor hatte der NDR über die Ausschreibung berichtet.

Das Ministerium in Canberra beziffert die Gesamtkosten des teuersten Rüstungsprojekts in der Geschichte Australiens auf 50 Milliarden australische Dollar – das sind fast 35 Milliarden Euro. Dazu sollen aber auch Investitionen in Australien und die Wartungskosten für die U-Boote in ihrer gesamten Einsatzzeit gehören. Allein die Baukosten für die laut Medien geplanten 12 U-Boote könnten etwa 14 Milliarden Euro betragen.

Dieter Rottsieper, Chef von TKMS Australia begrüßte in einer Pressemitteilung die Ausschreibung. TKMS werde Weltklasse-Technologie anbieten: „Wir freuen uns, uns an diesem bedeutenden Projekt für Australien zu beteiligen.“ Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) hatten sich bei der australischen Regierung für eine internationale Ausschreibung eingesetzt – im Interesse von TKMS. Ursprünglich galt Japan Medienberichten zufolge als möglicher Partner für den Milliardendeal.

Gabriel sagte vor zwei Wochen bei einem Werftbesuch in Kiel zu den Chancen von TKMS: „Wenn es nach der Qualität geht, sind die Chancen gut.“ Für den Export von U-Booten für Australien würde er keine politischen Probleme sehen. Australien gehöre zu den Bündnispartnern, die quasi genauso behandelt werden wie die Nato oder EU.

Die von Australien gewünschten U-Boote der Klasse 216 von Thyssen-Krupp gibt es erst im Entwurf. Die U-Boote sollen 89 Meter lang sein und bis zu vier Wochen lang am Stück tauchen können.  (dpa)