: Jeder darf mitreden
Die Hamburger sollen im Internet über die „Living Bridge“ von der Hafencity zum Kleinen Grasbrook diskutieren
Der Bürgerdialog zur „Living Bridge“ über der Norderelbe beginnt am kommenden Dienstag im Architekturzentrum am Stephansplatz. Das Projekt einer Wohnbrücke zwischen der Hafencity und dem Kleinen Grasbrook wird in der Semperhalle von dem Architekten Hadi Teherani und dem Bauherrn Dieter Becken vorgestellt. Anschließend wird in einer Podiumsdiskussion das Für und Wieder erörtert. Am Tag danach schaltet die Stadtentwicklungsbehörde eine Internetplattform frei, auf der das breite Publikum strukturiert über das Vorhaben debattieren soll.
Die Idee einer Wohnbrücke ist 2005 von Teherani und Becken vorgestellt worden. Gedacht ist an eine Brücke auf zwei Ebenen. Die untere Ebene würde der Verkehrsverbindung über der Elbe dienen. Darüber könnte ein fünfstöckiger Gebäudekomplex mit Geschäften, Cafés, Parks und 1.000 Wohnungen entstehen.
Die Stadtentwicklungspolitiker der CDU nahmen den Entwurf damals positiv auf. Die Stadtentwicklungsbehörde verspricht sich von dem Projekt eine Beschleunigung des „Sprungs über die Elbe“ – der Innenstadtentwicklung Richtung Harburg. Zuletzt gab es aber Kritik von Seiten der Architektenkammer und der GAL.
Deshalb hatte Gedaschko Ende September angekündigt, zunächst ein öffentliches Meinungsbild über das spektakuläre Bauprojekt einzuholen. Seiner Ansicht nach besteht kein Zeitdruck, da wegen der Hafencity-U-Bahn ein Baubeginn vor 2010 nicht in Frage komme.
Der Bürgerdialog wird unter www.livingbridge.hamburg.de aufzurufen sein. Es soll in mehreren professionell betreuten Foren diskutiert werden. Dabei stellen sich Vertreter des Senats in abendlichen Chats den Fragen: am 19. November Oberbaudirektor Jörn Walter, am 23. 11. Teherani, am 26. 11. Jürgen Bruns-Berentelg, der Geschäftsführer der Hafencity GmbH, und am 13. 12. Gedaschko. Die Vorschläge und Stellungnahmen sollen noch vor der der Bürgerschaftswahl am 24. Februar ausgewertet werden. JAN DREYLING