: Wie entsteht ein Wahrheit-Gedicht?
Das Telefon macht „klingel, klingel“, Berliner Nummer, taz ist dran. „Los, Texte her!“, drängt ein Herr Ringel. „Gereimt!“, ergänzt Frau Stegemann.
Was soll man da im Halbschlaf machen? Man holt im Schrank das Versmaß raus und denkt sich gackernd unter Lachen schon mal den ersten Brüller aus.
Dann guckt man sich die „Bravo“-Schnitte von Niebel und Pofalla an und hört ganz laut dazu von Gitte „Ich will ’nen Cow-how-boy als Mann!“
Die Strahlkraft einer roten Nase die man auf seine eigne drückt, hilft danach in der heißen Phase, dass auch die Textekstase glückt.
Am Ende finden alle Worte in einem Katzenschälchen Platz und gehen frisch vom Dichterorte als Äthersendung an die taz.
Wo die, die wir von oben kennen, dann sauber Spreu von Weizen trennen.
Reinhard Umbach