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Archiv-Artikel

PROTEST GEGEN GEPLANTEN ABSCHIEBEKNAST IN SCHÖNEFELD Erzbischof Woelki fordert Verzicht

Die Kritik an der geplanten Flüchtlingseinrichtung auf dem künftigen Großflughafen in Schönefeld reißt nicht ab. Berlins Erzbischof Rainer Maria Woelki appellierte am Donnerstag an die Verantwortlichen, aus humanitären Gründen auf Bau und Betrieb einer Haftanstalt für Asylbewerber zu verzichten. Das sogenannte Flughafenverfahren bedeute für die Flüchtlinge einen Verlust an Rechtsstaatlichkeit, sagte Woelki im rbb-Hörfunk. In den vergangenen Wochen hatten mehrere Nichtregierungsorganisationen und die Synode der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz den Verzicht auf die Pläne der brandenburgischen Landesregierung gefordert.

Das Flughafenverfahren heiße zwar Schnellverfahren, sei es oft aber nicht, sagte Woelki weiter. Er versuche sich vorzustellen, wie einer vergewaltigten Frau oder einem Folteropfer zumute sein müsse, wenn diese aus dem Flugzeug steigen, inhaftiert und peinlich befragt werden. Nach den bisherigen Plänen sollen Flüchtlinge, die über den neuen Flughafen in Schönefeld nach Deutschland einreisen, bis zum Abschluss ihres Asylverfahrens auf dem Flughafengelände festgehalten werden. (epd)