: Erst Schulen, dann Bücher
SICHERHEIT Securityleute bewachen für drei Monate Neuköllns Bücher in der Karl-Marx-Straße
Die Helene-Nathan-Bibliothek in Neukölln steht seit Montag unter Wachschutz. Während der gesamten Öffnungszeit sollen zwei Sicherheitsleute für Ordnung in der Bücherei sorgen, sagte Bezirksstadträtin Franziska Giffey. Es gehe um „ganz banale Dinge“: dass nicht gelärmt, gegessen und gepöbelt wird. Die Mitarbeiter der Bibliothek in den oberen Etagen der Neukölln Arcaden hatten sich in jüngerer Zeit unter anderem über Drogenhandel und Geschlechtsverkehr auf den Toiletten, respektloses Verhalten und Brandstiftung beschwert. Sie sahen sich rein zahlenmäßig kaum in der Lage, den normalen Betrieb zu gewährleisten und dabei immer wieder disziplinierend aufzutreten (taz berichtete).
„Es hat den Charakter einer Aufsicht. Es soll weder eine Zugangskontrolle noch eine Taschenkontrolle noch eine Eingangskontrolle sein“, sagte Giffey. Auch sollen die Sicherheitsleute keine „Rausschmeißer“ sein, so die designierte Nachfolgerin von Neuköllns Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky (SPD). Vorerst soll der Wachschutz für drei Monate getestet werden – das koste den Bezirk 20.000 Euro, erläutert Franziska Giffey, die noch als Bezirksstadträtin für Bildung, Schule, Kultur und Sport agiert.
Securityleute sind in Neukölln allerdings nichts Neues: Sie waren von 2008 bis 2011 vor Schulen postiert und sind es seit zwei Jahren wieder. (taz, dpa)