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Archiv-Artikel

Helgoländer Düne verliert Strand

Der Strand auf der nördlichen Seite der Helgoländer Düne ist praktisch komplett verschwunden. Das Land will helfen

Nach der großen Sturmflut an der Nordseeküste durch den Orkan „Tilo“ ist auf den Inseln und auf dem Festland wieder der Alltag eingekehrt – nicht auf Helgoland. Am heutigen Montag will Bürgermeister Frank Botter mit den zuständigen Fachbehörden in Schleswig-Holstein den Millionenschaden auf der der Felsinsel vorgelagerten Düne analysieren. Am Freitag wurde dort ein Badestrand ein Raub der Wellen. Die tobende See riss im Nordbereich der Helgoländer Düne den feinen Sandstrand auf seiner gesamten Länge von mehr als einem Kilometer weg und verwüstete erhebliche Teile des dahinter liegenden Dünengürtels. Glimpflicher kamen Juist, Langeoog und Wangerooge davon.

Bei den Helgoländer Beratungen gehe es darum, woher und wie Deutschlands einzige Hochseeinsel neuen Sand bekommen kann, berichtete Botter. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU) habe ihm die Hilfe des Landes versprochen. „Bis zu einer Tiefe von 35 Metern und einer Höhe von fünf Metern sind die Dünen verschwunden“, sagte der Inselchef. „Ich schätze, dass insgesamt mehr als 150.000 Kubikmeter Sand weg sind.“ Das entspricht mehr als 4.000 gefüllten Eisenbahnwaggons.

Zwar meldeten betroffene ostfriesische Inseln ebenfalls erhebliche Dünenabbrüche, dort müsse aber nicht sofort neuer Sand aufgeschüttet werden, sagte eine Sprecherin des Niedersächsischen Landesbetriebes für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN).

In Hamburg, Emden, Wilhelmshaven, Bremerhaven und andernorts waren Aufräumarbeiten der Feuerwehren am Samstag beendet, auch die Nordsee hatte sich wieder beruhigt. Die Wellen in der Elbmündung waren nur noch 2,30 Meter hoch. „Ziemlich normal“, sagte Ralf Scholl vom Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie. Auch die Fähren zu den ostfriesischen Inseln verkehrten wieder planmäßig. Der Wind auf See blies nach dem Orkan mit Stärken von bis zu 140 Stundenkilometern nicht mal mehr halb so stark. DPA