Wenn der Direx leidet

BILDUNG Schulleiterverband klagt über hohe Belastung und veraltetes Bezahlungsmodell

Schulleiter kleiner Grundschulen verdienen weniger als Lehrer an Gymnasien

Die Vereinigung schlägt Alarm: Schulleitungen drohten krank zu werden oder flüchteten gleich ganz aus dem Job, davor warnt der Verband der Hamburger Schulleitungen. „Ganztagsschule, Inklusion, wir haben immer mehr Aufgaben“, erklärte Vorstandsmitglied Ulrike Hastedt – „aber keine Zeit.“ Das 2003 eingeführte Arbeitszeitmodell gehöre korrigiert.

So sei die Bemessung unterrichtsfreier Funktionszeiten veraltet und das geltende Besoldungssystem „ungerecht“, sagt Hastedt. Wie viel ein Schulleiter verdient, hängt auch von der Schülerzahl ab. Und jede dritte Grundschule ist so klein, dass die Schulleitung Besoldungsstufe A 13 bezieht – etwa 2.900 Euro netto – dazu eine Zulage von 150 bis 180 Euro. Dagegen verdienen Lehrer mit herausgehobenen Aufgaben an Gymnasien und Stadtteilschulen A 14 und A 15, und Schulleiter an Gymnasien sogar A 16.

„Die Arbeit sei an einer kleinen Schule nicht weniger“, sagt Hastedt, denn eine große Schule habe auch mehr Mitarbeiter. Nötig sei eine aktuelle Aufgabenbeschreibung und eine Abkopplung der Besoldung von der Schülerzahl. Auch bräuchten die Schulleitungen moderne Software für ihre Aufgaben.

Ein weiteres Problem: die Unterrichtsverpflichtung. Zwar würden Schulleitungen gerne auch unterrichten, sagt Hastedt, „aber der Tag hat nur 24 Stunden. Schulleitungen arbeiten davon zehn, zwölf, manchmal sogar 14“.

Ein neuer Senat müsse den Appell ernst nehmen, erklärte die CDU-Abgeordnete Karin Prien. Aus den Koalitionsverhandlungen von SPD und Grünen habe sie dazu „nichts vernommen“.  KAJ