: NAMENSKARUSSELL: AUS MENSCHEN WERDEN TIERE WERDEN MENSCHEN
Eine seltsam hohe Dichte an Namensmeldungen herrschte gestern im Ticker. Vor allem dpa hatte einen Narren – oder Hamster? – gefressen an widersprüchlichen Berichten über Tier- und Babynamen. So hieß es einerseits „Wuschel, Paul und Stalin – Kaninchennamen verraten vieles“ und andererseits „Tiernamen könnten Trend bei Babynamen werden“. Ja, was denn nun? Nennt man Tiere nach Menschen wie Stalin oder Babys nach den alten Streunern „Hasso oder Rex“? Das muss man doch wissen, wenn man sich gerade ein Baby aus dem Tierheim holt oder eine Schildkröte adoptiert! Oder ist das womöglich schon egal, wie Namensforscherin Damaris Nübling im Gespräch mit dpa andeutet: „Die Grenze zwischen Mensch und Tier wird immer mehr überschritten“, sagt sie. Bei Kaninchen wiederum gebe es „einen Hang zu exklusiven oder sehr individuellen Namen“, wird eine Melissa Holzschuh zitiert. Hoffentlich führt das in deutschen Parks nicht bald zum Chaos, wenn die herbeigerufenen Bello, Leon, Wuschel, Ho Chi Minh, Stalin und Chantale-Renate immer zu den falschen Eltern respektive Herrchen laufen.