Hamburg lehrt China Mores

Konsortium unter Führung der Uni gewinnt Ausschreibung für europäisch-chinesische Juristen-Schmiede

Ein Konsortium unter Führung der Universität Hamburg darf eine europäisch-chinesische Jura-Hochschule in Peking gründen. Wie der Dekan der Hamburger Jura-Fakultät, Hans-Heinrich Trute, sagte, soll die neue Elite-Universität „zur Reform des chinesischen Rechtssystems beitragen“ und die Präsenz der europäischen Rechtskultur in China stärken. „Wir wollen, dass chinesische Entscheidungsträger Hamburg assoziieren, wenn sie an Europa denken“, sagte Wissenschaftssenator Jörg Dräger.

Der Senat fördert das Projekt mit 2,6 Millionen Euro, die Uni schießt 1,2 Millionen zu, der Bund 0,8 und die EU 17,7 Millionen. China beteiligt sich mit Gebäuden und Ausstattung. Die Hochschule soll sich nach einer Anlaufzeit selbst finanzieren. Das Studium soll ChinesInnen zunächst 3.000 Euro pro Jahr kosten, Europäer 6.000 Euro. In Harvard kostet ein Studienjahr rund 22.000 Euro. Wer aufgenommen werden will, müsse gute Noten haben, sagte Trute.

Schon ab 2008 soll an der „Europe-China School of Law“ (ECSL) ein zweijähriges Masterprogramm starten. Überdies sollen chinesische Richter, Staatsanwälte und Anwälte weitergebildet werden. Neben einem kleinen Stamm fester Professoren werden die Studierenden von Dozenten aus dem Konsortium unterrichtet. Dazu gehören ein Dutzend europäische und drei chinesischen Hochschulen. KNÖ