Müll in den Köpfen

betr.: „Trennung soll besser sein“, taz vom 22. 11.07

Ein Großteil der Landesinsassen hat (wie auch das taz-Titelbild suggeriert) immer noch nicht realisiert, dass Deutsche schon seit Jahrzehnten nicht mehr nur Meier, Schulze und Schmidt, sondern auch Öztürk, Chernikar oder Asamoah heißen können. Sie können oder wollen nicht begreifen, dass Integration nur funktioniert, wenn beide Seiten sich darum bemühen und sich aufeinander zubewegen. Viel bequemer ist es schließlich, auf die in Wohnsilos verdrängten „Fremden“ zu zeigen und zu behaupten: „Die wollen doch unter sich sein, die sind doch gar nicht integrationsfähig“, und gleichzeitig noch von der eh schon viel zu durchrassten Gesellschaft zu fantasieren. Solange derlei Müll noch Inhalt vieler Köpfe ist, bleiben Vorgänge wie bei der Nassauischen Heimstätte nur Symptome.

FRANK PÖRSCHKE, Hattingen