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Archiv-Artikel

UNTERM STRICH

Die unablässige Kritik am Berliner Senat, Kunst und Kultur zwar gern fürs Stadtmarketing zu vereinnahmen, aber zugleich deren spezifische Berliner Grundlagen zu zerstören, scheint angekommen zu sein. Der neue und alte Berliner Kulturstaatssekretär André Schmitz (SPD) wolle die kleinen Bühnen, Galerien und Ausstellungsorte der Bundeshauptstadt „neu ins Zentrum der Kulturarbeit“ rücken, meldet die Nachrichtenagentur dpa. In Stadtteilen wie Mitte oder Prenzlauer Berg gebe es einen bedenklichen Verdrängungswettbewerb. „Unsere Aufgabe wird sein, Orte für Künstler und Kreative zu sichern. Dafür brauchen wir eine neue Liegenschaftspolitik.“ Schmitz wolle in Zusammenarbeit mit dem neuen Bausenator Michael Müller (SPD) darauf drängen, dass die Stadt beim Verkauf von Gebäuden und Grundstücken die Anliegen der Künstler stärker berücksichtigt. „Natürlich müssen wir die Verschuldung der Stadt zurückfahren. Aber vielleicht rechnet sich für Berlin ein Investor manchmal besser, der 500.000 Euro weniger zahlt und dafür ein spannendes Konzept hat, das langfristig trägt und Raum für Künstler und Kreative bietet“, formulierte Schmitz als neue Erkenntnis. Schmitz ist erneut zum Staatssekretär unter dem wieder als Kultursenator fungierenden Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) berufen worden. Ganz oben auf seiner Agenda stehe die Nachfolgeregelung für Intendant Armin Petras. Dieser wechselt 2013 vom Berliner Maxim Gorki Theater an das Staatstheater Stuttgart. Auch die Entscheidung, ob Intendant Frank Castorf weiter an der Spitze der Berliner Volksbühne steht, müsse laut Schmitz dringend getroffen werden. Ein „Museum des Kalten Kriegs“ will Schmitz am Checkpoint Charlie eröffnen.