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Unter dem Pflaster liegt der Kanal

Der Ostertorsteinweg soll nicht asphaltiert werden. Wie nach dem Umbau der Radweg verläuft, ist unklar

Eine Asphaltierung für den Ostertorsteinweg kommt nicht in Frage. Dies stellte gestern der Sprecher des Bausenators klar. „Die Straße wird nach Ende der Umbauarbeiten aus ästhetischen Gründen wieder gepflastert“, so Michael Ortmanns. Forderungen, Teile der Viertel-Hauptstraße für RadfahrerInnen zu asphaltieren, erteilte er damit eine Absage. Ob die Bürgersteige zugunsten eines neuen Radwegs schmaler gemacht würden, sei noch nicht entschieden.

Der Streit um die Verkehrsführung für RadfahrerInnen im Ostertorsteinweg flammt derzeit erneut auf, weil die Straße für Kanal- und Gleisbauarbeiten aufgerissen wird. Von Januar bis Mai soll im Abschnitt zwischen Schild- und Mozartstraße einerseits der Kanal ausgebessert werden. Andererseits erneuert die Bremer Straßenbahn AG (BSAG) die Gleise und macht sie für die neueren Straßenbahnen befahrbar. Diese sind breiter als ihre Vorgängermodelle und brauchen einen größeren Abstand zwischen den aneinander vorbeifahrenden Bahnen. Dadurch würde der Abstand zwischen Gleis- und Bordsteinkante noch geringer – bereits jetzt geraten RadlerInnen regelmäßig in die Schienen und stürzen.

Doch während die BSAG und der Allgemeine Deutsche Fahrradclub für eine Asphaltierung plädieren, steht das Stadtteilparlament hinter den Plänen des Bausenators. „Wir wollen das Optimum für Radfahrer“, sagte gestern Beiratssprecher Michael Rüppel (Grüne). Gleichzeitig solle das historische Pflaster erhalten bleiben, ein Radweg würde deshalb mit kleineren Steinen gepflastert. Die Sorge von Behindertenverbänden, der Bürgersteig würde dadurch zu eng werden, sei unbegründet, so Rüppel. Nur an wenigen Stellen würde der Gehweg enger als zwei Meter werden. eib

Am Montag, 3. 12., informiert das Ortsamt über den Umbau. Beginn: 20 Uhr im alten Fundamt, Auf der Kuhlen

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