: Unterm Strich
Lange erwartet, endlich entschieden: Die „Wollita“ 2011 geht an Michaela Melián, Künstlerin und Musikerin. Das gab die Jury des Preises jetzt bekannt: Françoise Cactus (Stereo Total, Autorin), Wolfgang Müller (Die Tödliche Doris, Künstler) und Martin Schmitz (Verleger) haben die Berliner Künstlerin auserkoren. Die 1956 in München geborene Melián ist Mitbegründerin der Band F.S.K. und seit 2010 Professorin für zeitbezogene Medien an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg. Der 2007 zum ersten Mal verliehene Preis geht auf eine von Françoise Cactus geschaffene Wollfigur zurück. Um diese war in einer Ausstellung 2004 ein heftiger Streit wegen Pornografie entbrannt. Die Preisverleihung ist am 11. Dezember im Berliner Südblock. Die Laudatio hält Wolfgang Müller.
Das war aber nicht der einzige Preis: Der Walter-Serner-Preis 2011, vergeben vom Kulturradio des RBB und dem Literaturhaus Berlin, geht in diesem Jahr an den Schriftsteller Ralf Thies für seine Geschichte „Der goldene Ford“, die aus 999 Einsendungen ausgewählt worden war. Die Preisverleihung findet heute Abend im Berliner Literaturhaus in der Fasanenstraße statt. Die Laudatio hält die Schriftstellerin Barbara Bongartz.
Vorläufig letzter Preis: Joachim Sartorius, Intendant der Berliner Festspiele, Schriftsteller, Poet, Weltmann, Kulturbürger, früher mal Generalsekretär des Goethe-Instituts und langjähriger Leiter des Künstlerprogramms des DAAD ist vom französischen Kulturminister Frédéric Mitterrand zum Chevalier dans l’ordre des Arts et des Lettres ernannt worden. Der Verdienstorden ist eine der höchsten kulturellen Auszeichnungen Frankreichs. Und wurde Sartorius verliehen, weil die Berliner Festspiele so viele Schwerpunkte zu französischer Kunst und Kultur im Programm hatten. Und weil Joachim Sartorius so viele ausgezeichnete persönliche Beziehungen zu französischen Dichtern von Yves Bonnefoy bis Jacques Roubaud unterhält. Den Orden hängt Joachim Sartorius der französische Botschafter Maurice Gourdault-Montagne heute Abend höchstpersönlich in der französischen Botschaft um. Cool, was?