piwik no script img

Archiv-Artikel

letzte Fragen

Warum wird umgekehrt ein Schuh daraus? (24. 11.)

Zwei Schuhe gingen fort, aber nur einer kehrte nach Hause zurück. Umgekehrt, rief er, und schon bist du nur noch ein Schuh. Elmar Schenkel, Leipzig

Beim Herstellen eines Schuhs wird dieser anfangs „auf links“ genäht, also die Innenseite außen. Später wird er er umgekehrt, und dann wird ein Schuh daraus! Gerd Neurath, Saarbrücken

Der Teufel wollte Gott ins Handwerk pfuschen, als er den Menschen erschuf. Da hing der nun im Weltenraum, doch sollte man ihn auf links oder rechts ziehen?

Der Teufel sagte: links. Doch Gott sagte: Er muss auf rechts gezogen werden, umgekehrt wird nämlich ein Schuh daraus. Elmar Schenkel, Leipzig

Weil es sonst bei der Sohle bleibt.

Bernhard Gröschner, Ansbach

Das ist doch klar: Umgekehrt wäre es ja ein Huhcs. Nanette Möller, Friedberg

Aus zwei mach eins, eine Umkehrgleichung. Elmar Schenkel, Leipzig

Warum soll man bis zum letzten Atemzug lächeln? (17. 11.)

Weil bis da die Luft kostenlos war. Danach geht jeder Zug, egal ob Luft- oder Regional-, richtig ins Geld. Dabei kann einem das Lächeln vergehen. Jadota

Weil schon der römische Kaiser Marcus Aurelius (26. 4. 121 n. Chr. bis 17. 3. 180 n. Chr.) gesagt hat: „Der Tod lächelt uns alle an, das Einzige, was man machen kann, ist zurückzulächeln.“

Stefanie Lang

In unserer heutigen Zeit, in der Züge so selten geworden sind, sollte man sich doch über jeden Zug freuen, der kommt. Ganz besonders dann, wenn es der letzte ist! Peter Hansen, Lemgo

Weil man sicher sein kann, dass es anschließend nicht mehr nötig sein wird.

Horst Sandmann, Darmstadt

Als die Erde noch eine Scheibe war, konnte man nicht nur bis zum letzten Atemzug lächeln, sondern erst recht danach. Es existierte ein Paradies mit allem Drum und Dran. Auch Gott grinste damals ständig. Als er aber an jenem Dienstag im Mai auf der Milchstraße starb, fand sich niemand, um ihn wieder zum Leben zu erwecken. Er hatte vergessen, für sich nach dem letzten Röcheln zu sorgen. Als Dank wird jetzt bis zum Schluss gegrinst. Jadota

„Lächelnd geht die Welt zugrunde“. Deshalb. Steffi

Wie viel ist alle Zeit der Welt? (17. 11.)

Ist doch klar: ewig und drei Tage. Letztere gliedern sich in Anfang, Mittelteil und Schluss – werden aber aufgrund ihrer Sandkornhaftigkeit im Ozean der Zeit gern übersehen. („Wie war das noch mal im Mittelteil?“) Es gibt aber auch Physiker, die behaupten, die „Gesamtmenge“ an Zeit leite sich aus dem planckschen Wirkungsquantum, der Boltzmann-Konstante, der Gravitationskonstante und der Lichtgeschwindigkeit ab: insgesamt also ca. 10[-43]Sekunden. Alles andere ist demnach Quantenfluktuation im bifurkierenden Multiversum. Das würde auch erklären, warum man nie genug Zeit hat …

Cesar Eisenmann

Warum sind Tomaten treulos? (2. 11.)

Weil sie es sich leisten können!

Verena Wilkening

Sie sind nicht treulos. Sie lieben mehr.

Jadota

So eine Frage kann nur stellen, wer niemals den „Angriff der Killertomaten“ gesehen hat! John De Bello

In den 1920er-Jahren war in Deutschland die Tomate eine unbekannte und seltene Pflanze. Da die Kultivierung der Tomate meist misslang und in Anspielung auf die Italiener, entstand der Begriff „treulose Tomate“. Marie

Der Begriff soll meines Wissens nach die Italiener selbst bezeichnen, weil sie den Dreibund (mit dem Deutschen Reich und Österreich-Ungarn) verließen. Der damals auch verwendete Begriff „Treubruchnudeln“ hat sich nicht bis heute halten können. Sine

Weil sie das Pech haben, einer Alliteration zum Opfer gefallen zu sein. Genauso gut könnte es „achtlose Ananas“, „betrügerische Blaubeere“ oder „ehrlose Erbse“ heißen. Aber Erbsen und Beeren sind zu klein, und die Ananas war wahrscheinlich früher noch nicht so bekannt.

PS.: Außerdem eignen sich Tomaten natürlich besser zum Schmeißen als Beeren oder Ananas, während man einer Person den Ausdruck „treulose Tomate“ an den Kopf schreit … Lin

Sie sind nicht alle treulos. Nur diejenigen, die nicht als Ketchup enden wollen. Jadota

Tomaten sind treulos aus bionatürlichen Gründen und ihrer Überlebensstrategie. Wären sie ein Leben lang treudoof, so würde die katholische Kirche sie vielleicht heiligsprechen, aber die Vermehrung durch unbefleckte Empfängnis bremst radikal die Produktivität und klappt fatalerweise nicht für alle Sorten. Schade eigentlich! Jadota

Treulose Tomaten kommen ausnahmslos aus dem Süden: Sonne, Feuer, Temperament. Aus Holland sind sie treu, dafür aber geschmacklos. Jadota

Ach, die sind nur zu faul.

Hans-Hermann Hirschelmann

PROZEDERE: Letzte Fragen und Antworten an: die taz, Letzte Fragen, Kochstraße 18, 10969 Berlin, E-Mails bitte nur an: fragen@taz.de