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Archiv-Artikel

das war die woche, die war (48)

Dendrologe der Woche

„Es ist wie bei einem kranken Baum: Wenn man nur das eine oder andere Blatt pflückt, ist er nicht geheilt.“ (Der geständige Dopingsünder Jörg Jaksche plädiert dafür, den Radsportbaum radikal zu fällen, damit ein neuer Spross grünen kann)

Taktik der Woche

„Wenn vorne die Tür zu ist, muss man sich eben mal durch den Garten hereinschleichen.“ (Schalkes Manager Andreas Müller offenbart die Spieltaktik des FC Schalke 04 vorm Champions-League-Match in Valencia. Hat dann leider nicht so geklappt mit dem Anschleichen – obwohl die Deutschen sogar in Überzahl waren)

Visionär der Woche

„Das Urteil ist ein großer Sieg für den Sport und das Sportsponsoring.“ (Ex-EnBW-Chef Utz Claassen hatte vor der Fußball-WM großzügig Gutscheine für Eintrittskarten an Politiker versandt. Das Landgericht Karlsruhe sprach ihn nun vom Vorwurf der Vorteilgewährung frei, was den findigen Utz zu dem Schluss kommen lässt: „Damit ist auch künftig ein angemessener Diskurs zwischen Politik und Wirtschaft möglich.“ Und bitte nicht die Sportfunktionäre vergessen, Herr Claassen! Es ist ja bald Weihnachten.)

Schmäh der Woche

„Bei der Euro 2008 dürfen sie, weil sie Gastgeber sind, dabei sein. Aber sonst verpassen unsere Rasenhumpler die Teilnahme an Turnieren schon in der Qualifikation. Das wird bei der WM in Südafrika kaum anders sein. Vielleicht könnte unser WM-Beitrag ja sein, unsere Kicker für Evakuierungsübungen in Südafrika auszuleihen. So schnell leert niemand ein Stadion!“ (Österreichs Tageszeitung Kurier kommentiert die Auslosung der Qualifikationsgruppen zur Fußball-Weltmeisterschaft 2010)

Kehrtwende der Woche

„Wir sind nicht weggelaufen, aber wir konnten auch nichts verändern in diesem Mikrokosmos Radsport.“ (Telekom-Sprecher Chistian Frommert begründet den Ausstieg aus dem Radsportsponsering. Am 7. Dezember 2006 hatte er noch gesagt: „Wer verändern will, darf nicht weglaufen.“)

Schauspieler der Woche

„Ich kam mir vor wie im falschen Film.“ (Stefan Schumacher, Radprofi beim Team Gerolsteiner, wurde vor der Rad-WM in Stuttgart mit einem Hämatokritwert von über 50 gemessen. Eine Suspendierung – „Schutzsperre“ genannt – wurde aber weder vom nationalen noch vom internationalen Verband ausgesprochen. Das ist umso verwunderlicher als Schumacher bis dahin einen oberen Grenzwert von 47,6 Prozent gehabt hatte)