Fall Kurnaz vor Supreme Court

WASHINGTON ap ■ Der Fall des Ex-Guantánamo-Häftlings Murat Kurnaz aus Deutschland ist am Mittwoch vor dem Obersten Gerichtshof der USA zur Sprache gekommen. Der Anwalt Seth Waxman erklärte, die 305 noch verbliebenen Guantánamo-Gefangenen müssten Zugang zu zivilen Gerichten bekommen. Der Fall Kurnaz sei ein Beispiel dafür, dass die Häftlinge nicht über die gegen sie vorliegenden Beweise informiert würden. Kurnaz saß vier Jahre in Guantánamo, obwohl die US-Ermittler erklärten, er habe keine Verbindungen zum Terrornetzwerk al-Qaida. Ein Militärtribunal stufte Kurnaz jedoch als feindlichen Kombattanten ein und stützte sich dabei auf Vorwürfe, er habe Kontakt zu einem Selbstmordattentäter gehabt. Kurnaz’ Anwalt habe allerdings herausgefunden, dass der mutmaßliche Attentäter nie mit Terrorismus zu tun gehabt habe. Das System müsse überarbeitet werden. Die Häftlinge müssten Zugang zu den Beweisen bekommen und die Möglichkeit erhalten, gegen ihre Einstufung als feindliche Kombattanten Widerspruch einzulegen.