: Staatsknete für den Rhododendron-Park
Privater Stifter Klaus Hollweg will zehn Millionen Euro geben – wenn die Stadt 20 Millionen dazu „stiftet“
Der Rhododendronpark soll in die Trägerschaft einer privaten Stiftung übergehen: Der Unternehmer Klaus Hollweg (Cordes & Graefe) will noch in diesem Jahr zehn Millionen Euro in eine neu zu gründende Stiftung steuerschonend einbringen.
Das Problem: Um die Parkpflege dauerhaft finanzieren zu können, braucht die Stiftung ein Kapital von 30 Millionen Euro. Während im November noch nach weiteren Stiftern gesucht wurde, soll nun die Stadtgemeinde Bremen mit 20 Millionen Euro einspringen. Die Übertragung der 46 Hektar Parkfläche soll zum 1. 1. 2009 passieren, ob das Schaugewächshaus „Botanika“ einbezogen wird, soll später geklärt werden.
Im Haushalt 2007 stehen gerade 1,55 Millionen Euro für die Parkpflege, das sind 650.000 Euro zu wenig, sagt der Umweltsenator. Die hohen Pflegekosten hängen mit der wissenschaftlichen Ausrichtung des Parks zusammen, in dem eine Baumschule mit Anzuchtgewächshäusern betrieben wird, auch die „Schmuckanlagen“ und der botanische Garten sind nicht ganz billig. Und bei der Botanika fehlen jedes Jahr rund 900.000 Euro. „Die mit der Errichtung von Botanika verknüpfte Erwartung“, dass durch hohe Besucherzahlen ein Überschuss an Eintrittsgeldern generiert werden könne, „hat sich nicht erfüllt“.
Mit der privaten Stiftung könnte die Stadt langfristig das Finanzierungsproblem loswerden. Wenn man bei einem Stiftungskapital von 30 Millionen mit einer Verzinsung von fünf Prozent rechnen kann, müsste die Stiftung mit 1,5 Millionen Euro für die Unterhaltung des Parks auskommen. Ein öffentlicher Kredit über 20 Millionen Euro würde bei dem derzeitigen Zinssatz zwischen 800.000 Euro und einer Millionen kosten. Bis zur Mitte des Jahrhunderts, so Berechnungen des Umweltressorts, könnte Bremen den Kredit abbezahlt werden, wenn der derzeitige Haushaltsansatz fortgeschrieben würde. Für den Park wäre die gute Botschaft, dass er mit der Stiftung und der Einmal-Zahlung aus allen Spardebatten heraus wäre. Und Bremen wäre mit der Spende „heraus“ aus der Verantwortung. kawe