WOCHENÜBERSICHT KINDERHORT : Sylvia Prahl sucht nach den schönsten Spielsachen
Es gibt doch in Wahrheit keine schönere Geschichte als Charles Dickens’ „A Christmas Charol“. Weil in dieser Geschichte vom skrupellosen Geizhals, der auf wundersame Weise Läuterung erfährt, beinah alles drin ist, was es zum Wohlfühlen braucht: Erst Abscheu vor dem reichen Asozialen, Mitleid mit den Gebeutelten, später Genugtuung wegen solidem Bösen-Bashing und dann echte Erleichterung, weil es am Ende allen besser geht, den ehemaligen Pfennigfuchser eingeschlossen. Das tut gut. Wurde der Stoff deshalb gefühlte 370-mal verfilmt? Die Filmkunst 66 in Charlottenburg zeigt die Muppet-Musical-Version von Brian Henson mit dem großen Michael Caine als Scrooge und zwei Geistern, die den beiden Obergrantlern Waldorf und Statler verdammt ähnlich sehen (Sa., 11 Uhr). Ein Tipp fürs Feelgood-Puschenkino ist die 1951er-Version: „Scrooge“ von Brian Desmond Hurst. Ein sagenhafter Alastair Sim lässt ganze Zuschauerfamilien in Tränen versinken. Herrlich. Ein weiterer Weihnachtsklassiker – das Böse in Gestalt von herzloser Stiefmutter und hungriger Hexe muss hier gar sterben – ist die olle Kinderoper „Hänsel und Gretel“ von Engelbert Humperdinck. Die Märchenhafte Operncompagnie führt das Stück in der Ufa-Fabrik in Tempelhof auf (So., 11 und 16 Uhr) und setzt dabei auf Werkstattcharakter: Evergreens wie „Suse, liebe Suse, was raschelt im Stroh“ werden vom Klavier begleitet geschmettert, und das Bühnenbild ist digital. So, nach dem ganzen Input jetzt auch mal was selber machen: Die noch fehlenden Weihnachtsgeschenke! Im FEZ-Familienzentrum in der Wuhlheide werden Pyramiden, Kerzen oder Pfefferkuchenhäuser gehobelt, gerollt oder gebacken. Außerdem besteht die Möglichkeit, mit dem Weihnachtsmann persönlich zu sprechen und am Lagerfeuer Lieder zu singen (Sa., 13 Uhr, und So., 12 Uhr).