piwik no script img

Archiv-Artikel

Handelskammer versöhnlich zum Jahresende

Präses bezeichnet seine Kontakte mit dem Rathaus als „intensiv“ und hofft auf „vernünftige“ Lösungen

Von kawe

Lutz Peper, zuweilen streitbarer Präses der Handelskammer, ist zum Jahresausklang versöhnlich gestimmt. Kein böses Wort über den Bausenator Reinhard Loske (Grüne) kam bei der Jahresabschluss-Pressekonferenz über seine Lippen. Als „intensiven Dialog“ beschrieb er die Kontakte mit dem Rathaus, es sei nicht die Zeit, Noten zu vergeben. Für die offenen Fragen beim Bau der A 281 müsse es bis Ende Januar eine „vernünftige Lösung“ geben.

Bremen hatte 2007 eine „überdurchschnittlich gute wirtschaftliche Entwicklung“, sei „Globalisierungsgewinner“, stellte der Präses fest. Aber: „Es gibt keine Bestandsgarantie für unser teures Sozialsystem“, die Inder etwa und die Araber „drängen auf den Weltmarkt“. Das bedeutet, dass „unser Kuchen kleiner wird“ – wenn nicht Innovation gefördert wird.

Zufrieden ist Peper mit dem Ausbildungspakt: Bei den Ausbildungsverträgen habe es ein Plus von 5,7 Prozent gegeben. „Alle Ausbildungsfähigen und willigen konnten mit einer Lehrstelle versorgt werden.“ Die Handelskammer hatte Jugendliche ohne Lehrstelle eingeladen. Die da nicht einmal erschienen sind, müsse man wohl als „nicht ausbildungswillig“ bezeichnen.

Der Lehrstellenpakt läuft Ende 2007 aus – die Handelskammer hofft, dass er für 2008 verlängert wird. Dass das Arbeitsressort weiterhin die Programme finanziert, sei nicht das Problem, sagt Peper, aber der neue Senat bemühe sich darum, die Gewerkschaften stärker einzubinden. Man hoffe auf eine neue Vereinbarung im Januar.

Sorge macht sich die Kammer um den Investitionshaushalt. An den Zielflughäfen für Ryanair müsse um Touristen geworben werden, zum Beispiel. Investitionen in Infrastruktur sind wichtig für langfristig Wachstum, das könne man „nicht oft genug sagen“. Für die wachsenden Containerverkehre müsse die Verkehrsinfrastruktur ausgebaut werden. „Umweltzonen“ dagegen seien „die deutsche Antwort auf Brüsseler Bürokratieanforderungen“. Peper wörtlich: „Ob die Umweltzone uns weiterbringt, wage ich zu bezweifeln.“ Vor allem guter Verkehrsfluss helfe gegen Abgase. kawe