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Archiv-Artikel

Engagement gegen Kampfdrohnen

FRIEDEN Ostermarsch am Samstag gegen die wachsende Militarisierung der Gesellschaft

Eine wütende, Waffen zertretende Friedenstaube ist das Symbol des diesjährigen Ostermarsches in Berlin. Unter dem Motto „Die Waffen nieder!“ startet dieser am kommenden Samstag um 12 Uhr am Dorothea-Schlegel-Platz, direkt neben dem Bahnhof Friedrichstraße.

„Den Ort haben wir nicht ohne Grund gewählt“, sagt Uwe Hiksch von den NaturFreunden, einer der diesjährigen Organisatoren. So befinde sich dort der erste „Showroom“, ein Informationszentrum des Bundesverteidigungsministeriums, mit dem es für eine „Bundeswehrkarriere“ wirbt.

Auch sei es eines der Anliegen des diesjährigen Ostermarsches, gegen die wachsende Militarisierung der Gesellschaft zu protestieren, sagt Mitorganisatorin Laura von Wimmersperg von der Friedenskoordination Berlin. Der Einfluss der Bundeswehr an Schulen und Universitäten nehme immer mehr zu.

Ein weiterer inhaltlicher Schwerpunkt der diesjährigen Ostermärsche sei „die besorgniserregende Kriegsgefahr in Europa, vor allem durch die Provokationen der von den Vereinigten Staaten geführten Nato gegenüber Russland“, so von Wimmersperg weiter. Zwar wolle man sich nicht auf eine Seite der politischen Akteure schlagen – das habe die Friedensbewegung nie getan – aber die Probleme beim Namen nennen.

Der kürzlich entbrannte Streit innerhalb der bundesweiten Friedensbewegung um die Montagsmahnwachen (taz berichtete), soll am Samstag hingegen kein Thema sein. „Die Berliner Friedensbewegung hält sich da raus“, sagt Uwe Hiksch.

Viel wichtiger sei es, seiner Meinung nach, auf den Ostermärschen auch den Einsatz von Kampfdrohnen anzuprangern. Denn diese untergrüben das internationale Völkerrecht und Deutschland sei durch die Ramstein Air Base unmittelbar in diesen Drohnenkrieg verwickelt. Und nicht nur in diesen Krieg, so Hiksch.

Genug aktuelle Themen also für den traditionellen Ostermarsch. „Wir wissen um die geschrumpfte Bedeutung unserer Bewegung“ sagt von Wimmersperg, „doch wir wissen auch 70 Prozent der deutschen Bevölkerung sind Kriegsgegner.“