: Gemessen wird im Westen
ASSE Umweltschützer wundern sich, dass die meisten Sonden in der Hauptwindrichtung liegen
Das Netz von Messstellen für Radioaktivität in der Umgebung des Atommülllagers Asse soll dichter werden. Östlich des Bergwerks will das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) demnächst drei weitere Stationen einrichten, sagte eine Behörden-Sprecherin. Das BfS reagierte damit auf eine Anfrage von Umweltschützern und Journalisten. Sie wollten wissen, warum sich die Mehrheit der bislang installierten Messpunkte westlich von der Asse – also in der vorherrschenden Windrichtung – befindet.
Zuletzt hatte das BfS drei weitere Messstellen westlich der Asse in Betrieb genommen. Sie befinden sich in den Ortschaften Remlingen, Wittmar und Groß Denkte. Aus einer Übersicht des BfS im Internet geht hervor, dass tatsächlich 14 der 25 Messstellen westlich von der Asse installiert wurden. Nur fünf befinden sich in östlicher Richtung. Drei weitere liegen im Süden, zwei im Norden und eine direkt auf dem Bergwerksgelände.
Dass auch die drei zuletzt installierten Messstellen in westlicher Richtung liegen und das geografische Ungleichgewicht damit noch verstärken, hat nach Angaben des BfS „ausschließlich organisatorische und planerische Gründe“. Die Behörde – seit Anfang 2009 Betreiber des Endlagers – habe dort schneller geeignete Standorte gefunden und die entsprechenden Verträge abschließen können.
Mit den drei nun geplanten steigt die Zahl der Messpunkte in einem 25-Kilometer-Radius um die Asse auf insgesamt 28. Die installierten Sonden ermitteln die Gamma-Ortsdosisleistung, also die Strahlung von natürlichen radioaktiven Stoffen aus dem Boden sowie von Höhenstrahlung aus dem Weltraum. Sollte sich die Strahlenbelastung bei einem Unfall in der Asse erhöhen, könnten die Sonden dies erfassen und Alarm auslösen. Bisher gibt es allerdings keine auffälligen Abweichungen vom normalen Strahlenpegel. RP